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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Opium, morphin (heroin)



Opium: Opium ist der getrocknete Milchsaft von Papaver somniferum (Schlafmohn); wird seit 3000 Jahren kultiviert. Es enthält 20 Alkaloide, deren Gehalt meist sehr schwankt. Als Hauptalkaloid ist Morphin, als wichtigste Nebenalkaloide sind Papaverum, Narcotin, Codein und Thebain zu nennen.
Die Kapsel der Mohnfrucht wird im unreifen Zustand angeritzt. Der austretende, weiße und milchige Saft trocknet an der Luft, wird abgeschabt und geröstet. Der Röstkuchen wird mit Wasser extrahiert, mit einem Pilz versetzt und mehrere Monate fermentiert
 Rohopium: diente früher mehr kultischen als medizinischen Zwecken; im 7. Jhdt. vor Christus wurde es erstmals von Priesterärzten als Schmerzmittel verabreicht (betäubende und berauschende Wirkung war ihnen sicherlich bekannt).
Homer beschreibt in der Odysee einen Trunk der Kummer und Leid vergessen ließ (wahrscheinlich Opiumtinktur).
Heutzutage werden Morphin und seine Derivate wegen ihrer guten schmerzstillenden Wirkung als Analgetika verwendet. Jedoch wird versucht Morphin durch ähnlich wirkende Stoffe, die ein geringeres Suchtpotential besitzen, in der Schmerzmittelforschung zu ersetzen.

Heroin:
Wird aus Morphin hergestellt und ist nur eine bessere Transportform für dieses (es ist besser fettlöslich und überwindet somit die Blut-Hirnschranke leichter).
Es wurde 1864 von Heinrich Dreser erfunden und 1896 von Bayer patentiert. Wenig später wurde wegen der hohen Suchtgefahr Kritik aus Frankreich und anderen Ländern laut. Erst 1917 wurde Heroin rezeptpflichtig.



Wirkungsmechanismus:
Morphin hemmt die Erregungsübertragung im nozizeptiven und protektiven System durch Bindung an Opiatrezeptoren (-, - und -Rezeptoren) und imitiert eine durch Opioidpeptide (körpereigene, dem Morphin ähnliche Substanzen) vermittelte Hemmung.

Protektives System:
Morphin dämpft eine Vielzahl reflektorischer Reaktionen des Organismus auf störende Einflüsse. Diese Reaktionen, zu denen auch die durch eine Gewebsschädigung ausgelösten gehören (nach längerem Mißbrauch), werden als Reaktionen des protektiven Systems zusammengefaßt.
z.B.: Dem an einem Herzinfarkt leidenden Patienten nimmt Morphin nicht nur den Schmerz, sondern auch die Todesangst.


Spezielle Wirkungen:
 Die analgetische Wirkung ist insofern spezifisch, als andere Sinnesorgane (z.B.: Temperatur-, Beruhrungssinn) intakt bleiben.
 Euphorie entsteht dadurch, daß das Morphin das limbische System (Gefühlszentrum) angreift. (manchmal auch Dysphorie)
 Sedativ - hypnotische Wirkung; hierbei kann es bei hoher Dosierung zu narkoseähnlichen Zuständen kommen.

 Atemdepressive Wirkung:
Morphin setzt die Empfindlichkeit des Atemzentrums gegenüber der CO2 - Spannung bzw. der H+ - Konzentration im Blut herab (Erhöhung der Reizschwelle). Diese Wirkung fällt aber beim Schmerzpatienten weg, da der Schmerz selbst für das Atemzentrum ein wirksamer Reiz ist.
 Die antitussive Wirkung beruht auf einer Dämpfung der reflektorischen Erregbarkeit des Hustenzentrums.
 Die antiemetische Wirkung zielt auf eine Herabsetzung der Empfindlichkeit des Brechzentrums hin.
 Miosis (stecknadelgroße Pupillen)
 Harnverhaltung, Obstipation

Toleranzentwicklung:
Morphin macht schon nach sehr kurzer Zeit stark physisch abhängig (Sucht).
Diese Toleranz- und Abhängigkeitsausbildung ist bei Heroin noch um einiges stärker (Heroin gelangt schneller und in größeren Mengen an den Wirkungsort).
Mit der Abnahme der Morphinkonzentration im Blut treten die sogenannten
Abstinenz- oder Entzugserscheinungen auf:

Diese sind Symptome zentraler Erregung, wie z.B.:

 Aggressivität
 Ruhe- und Schlaflosigkeit,

begleitet von vegetativen Erscheinungen, wie

 Schweißausbrüche, Gänsehaut
 Nießen, Tränenfluß

 Erbrechen
 Diarrhoe

 Hyperglykämie


Suchtbehandlung:
Der Entzug wird mittels Ersatz durch morphinähnlich wirkende Substanzen (METHADON) versucht; ist aber nicht möglich, solange das Absetzen dieses Substituenten nicht langsam und stufenweise erfolgt.
Außerdem ist zu bemerken, daß sich dieser Behandlung leider zu oft ein Morphin- oder Heroinsüchtiger nur zur Bekämpfung der Abstinenzerscheinungen unterzieht. Die Problematik bei der Methadonbehandlung liegt darin, daß der Abhängige des "Süchtigseins" selbst nicht entwöhnt wird.

 
 

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