Die Diagnose des Parkinsonsyndroms stellt sich oft sehr schwierig dar, weil viele der Symptome auch als andere altersbedingte Beschwerden angesehen werden können.
Wie ich bereits erwähnt habe, ist die Ausprägung und die Art der Symptome von Patient zu Patient unterschiedlich. Deshalb muß eine sehr gründliche Untersuchung erfolgen, damit die Diagnose: "Parkinson" gestellt werden kann.
Der Hauptansatzpunkt beim Nachweis des Parkinsonsyndroms sind die charakteristischen motorischen Störungen Akinese, Rigor und Tremor.
Folgende Tests können einen ersten Verdacht festigen, sind aber nicht in der Lage eine zweifelsfreie Diagnose zu begründen.
-Kopf-Fall-Test: Bei dieser Untersuchung wird der Kopf der zu testenden Person etwas angehoben um dann auf ein Kissen fallen gelassen zu werden. Der Patient wird vorher angewiesen den Kopf nicht aktiv zu halten. Er soll die Nackenmuskulatur völlig entspannen. Wenn trotzdem der Kopf nur langsam oder gar nicht auf das Kissen fällt, deutet dies auf eine Anspannung der Nackenmuskulatur hin. Diese Trägheit der Muskulatur könnte dann dem Rigor zugeordnet werden.
-Armschwingen: Der Patient steht mit dem Rücken zum Arzt, welcher die Schultergelenke der Person bewegt, so daß im Normalfall die Arme des Patienten locker mitschwingen. Ist dies nicht der Fall könnte, dies ebenfalls eine Auswirkung des Rigor sein.
-Pendeltest: Die beiden Arme des Patienten werden vom Arzt in gleichmäßiges Schwingen gebracht. Die Arme schwingen also locker weiter. Falls eine halbseitige Auswirkung des Parkinsonsyndrom vorliegt, schwingt der betroffene Arm langsamer und nicht im gleichen Takt wie der andere.
-Stuhl-Kipp-Test: Der Patient sitz ruhig und normal auf einem Stuhl, welcher ohne Vorwarnung nach hinten umgekippt wird. Ein an Parkinson erkrankter Mensch wird wegen seiner Muskelträgheit(Rigor) mit dem Stuhl nach hinten kippen. Ein Gesunder wird sich schnell mit dem Oberkörper nach vorne beugen um den Fall zu kompensieren.
-Diadochokineseprüfung(Kommando Pimperle): Der Patient sitzt vor einem Schreibtisch und soll in Ellenbogenbeugehaltung abwechselnd mit der Handinnefläche und dem Handrücken auf den Tisch schlagen. Beim Parkinsonpatienten wird diese Bewegung langsam und ungleichmäßig ausgeführt.
-Klopftest: Ein regelmäßiges Klopfen ist beim Gesunden kein Problem, beim Parkinsonpatient hingegen sind die Klopfintervalle unregelmäßig.
-liegend Umdrehen: Auf einem Bett liegend wird der Patient dazu aufgefordert sich um die Längsachse zu drehen. Ein gesunder Mensch beginnt die Bewegung mit den Armen. Eine an Parkinson erkrankte Person wird mit den Beinen beginnen und die gesamte Rotation nur unter Anstrengungen oder gar nicht ausführen können.
Hypokinese und Akinese können aber auch durch andere Erkrankungen verursacht werden. Deshalb sind die gerade aufgeführten Tests nur beschränkt zur Diagnose anführbar. Der Tremor an sich ist kein Indiz für Parkinson, da es dutzende andere Gründe für das Zittern gibt.
Bei der chronischen Depression klagen die Patienten oft über allgemeine Niedergeschlagenheit und eine ständig matte Stimmung.
Dies kann natürlich auch Auswirkungen auf die Motorik haben und zu Rigor und sogar Hypokinese führen. Die oben aufgeführten Untersuchungen könnten also alle mehr oder weniger deutlich auf das Parkinsonsyndrom hinweisen, obwohl "nur" eine Depression vorliegt.
Es gibt außerdem verschiedenste Erkrankungen, welche sich fast genau wie das Parkinsonsyndrom äußern.
Am sichersten ist der DOPA-Test. Hier wird die Dopaminvorstufe -Dihydroxy-Phenylalanin kurz DOPA verabreicht, welche später auch zur Therapie verwendet wird.(Folie: Dopaminsynthese)
Um zu verhindern, daß dieser Stoff bei der Resorption durch die Darmschleimhaut zu früh in Dopamin umgewandelt wird, muß zusätzlich ein Decarboxylasehemmer mitverabreicht werden. Er hemmt die Enzyme in der Darmschleimhaut und so gelangt das DOPA ungehindert ins Gehirn und auch in die Substantia nigra um dort in Dopamin umgewandelt zu werden. Dem Erkrankten wird das fehlende Dopamin von außen zur Verfügung gestellt. Wenn sich die Symptome innerhalb von 5-20 min verbessern, ist praktisch bewiesen, daß der Patient an Parkinson leidet, da bei einem Grund die Symptome nicht nachlassen würden.
Um eine genauere Diagnose stellen zu können, greift man auf verschiedenste bildgebende Tomographiemethoden zurück um exakte Aufnahmen des Gehirns zu machen.(ihr wißt schon CT, Röhre, Radioisotope usw.)
Auf diese Wiese kann man untersuchen ob die wichtige Substantia nigra geschädigt ist und deshalb kein Dopamin herstellen kann oder ob andere Gründe vorliegen.
Mit Hilfe dieser sehr exakten Methoden kann man verschiedene Typen des Parkinsonsyndrom unterscheiden, man spricht von Differentialdiagnose. Auf die einzelnen Typen möchte ich aber nur sehr kurz eingehen:
(Folie: Unter und Sonderformen)
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