3.1 Dünndarmwand
Der Aufbau der Dünndarmwand besteht aus mehreren Schichten:
● Schleimhaut (Mucosa): Die Oberfläche der Schleimhaut ist durch Kerckringsche Falten aufgeworfen, die am dichtesten und höchsten im Zwölffingerdarm stehen. Sie werden zum Ende des Krummdarmes kleiner und sind schließlich ganz verschwunden. Weiterhin ist die gesamte Oberfläche überzogen mit Zotten und Krypten.
●Schicht glatter Muskulatur (Muscularis mucosae): Befindet sich an der Grenze zur Submucosa und dient der Feineinstellung der Schleimhaut zum Darminhalt
●Verschiebungsschicht (Submucosa): Eine schmale Bindegewebsschicht, die größere Blut- und Lymphgefäße enthält. Außerdem liegt in ihr ein Teil des Dünndarm-Nervengeflechts (Meissner-Plexus).
●Muskelschicht (Muscularis): Sie besteht aus glatten Muskelfasern und ist in Form einer inneren Ring- und äußeren Längsmuskulatur angeordnet. Zwischen diesen beiden Muskelschichten liegt ein weiteres Nervengeflecht (Auerbach-Plexus).
●Außenschicht (Serosa): Sie besteht aus einer dünnen Gewebeschicht die fortwährend eine Flüssigkeit absondert. Teilweise wird die Außenschicht auch vom Bauchfell (Peritoneum) gebildet. Die Peritonealflüssigkeit dient dem besseren Übereinandergleiten der Bauchorgane.
3.2 Dickdarmwand
Der Aufbau ähnelt dem des Dünndarmes, es gibt allerdings zwei Besonderheiten:
●Schleimhaut: Hier findet man keine Zotten mehr, sondern nur noch sehr tiefe Krypten mit schleimbildenden Becherzellen. Zusätzlich gibt es noch Plattenepithelgewebe mit Bürstensaum.
●Muskelschicht: Die äußere Längsmuskelschicht ist in drei parallel verlaufende Muskelbänder (Tänien) mit anhängenden Fettläppchen (Appendix epiploicus) aufgebaut. Die Auswölbungen nennt man Haustren.
3.3 Schleimhaut
3.3.1 Dünndarm
Wie schon beschrieben, ist die Dünndarmschleimhaut geprägt durch ihre Zotten und Krypten. Die Zotten bilden eine samtartig feine Oberfläche und haben eine Dichte von 10-40 pro mm². An ihrer Oberfläche befinden sich Mikrovillis, die Enzyme zur Aufspaltung von Nährstoffen produzieren, und ein feines Kapillarnetz, das zur Aufnahme der aufgespaltenen Nährstoffe dient und sie in das venöse und lymphatische System abgibt.
Weiterhin befinden sich im Dünndarm so genannte Krypten. Dies sind Einstülpungen in die Schleimhaut, an deren Boden sich Drüsen befinden, die hauptverantwortlich sind für die Bildung des Dünndarmsaftes.
3.3.2 Dickdarm
Da hier keine Verdauung mehr stattfindet, fehlen im Dickdarm die Zotten. Dafür sind die Dickdarmkrypten zahlreicher vorhanden. Sie bilden enorme Mengen von Schleim, damit der Stuhl weiter gleiten kann. Zusätzlich wird im Dickdarm noch, das aus dem Dünndarmsaft kommende, Wasser zurückresorbiert.
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