Benigne Prostatahyperplasie (BPH):r />
Die BPH ist eine gutartige Gewebeproliferation. Die Gewebeknoten können den Harnabfluß behindern. Die benigne Prostatahyperplasie ist die häufigste urologische Erkrankung des über Fünfzigjährigen, von der jeder zweite Mann dieser Altersgruppe betroffen ist.
.Symptome:
Zeichen der mechanischen Blasenentleerungsstörung sind zunehmende Miktionsfrequenz und Nykturie (nächtliche Miktion), abnehmender Harnstrahl mit Verlängerung der Miktionszeit und Restharn. Dabei werden drei klinische Stadien unterschieden:
Stadium der Kompensation ( I ):
- Restharn < 10% des Miktionsvolumens
- abnehmender Harnstrahl, häufiger Harndrang
Stadium der beginnenden Dekompensation ( II ):
- Restharn > 10% des Miktionsvolumens
- abnehmender Harnstrahl, Nykturie
- Harnweginfektion
Stadium der Dekompensation ( III ):
- Überlaufblase
- Harnstauungsnieren
.Komplikationen:
Bei einer kurz vor der Dekompensation stehenden Blasenentleerung aufgrund der BPH kann durch bestimmte Reize wie Kälte, Alkohol oder Streß eine akute Harnverhaltung ausgelöst werden, bei der der Patient trotz prallvoller Blase und schmerzhaften Harndrang nicht miktionieren kann.
.Therapie:
Bei akuter Harnverhaltung wird mit einem Einmalkatheter katheterisiert. Wenngleich bei den meisten Patienten innerhalb weniger Wochen wieder eine Harnverhaltung auftritt, kann ein Teil danach restharnfrei miktionieren.
Phimose:
Eine primäre Phimose liegt bei einer angeborenen Enge des äußeren Vorhautringes vor. Dadurch läßt sich die Vorhaut nicht zurückziehen und die Eichel kann nicht gereinigt werden. Bis zum 3. Lebensjahr soll keine forcierte Lösung der Vorhautverklebung vorgenommen werden.
.Komplikationen:
Bei hochgradiger Vorhautverengung kann es zur akuten Harnverhaltung, zu chronischen Harnabflussstörungen und zur Entzündung der Eichel kommen.
.Therapie:
Die komplette Entfernung der Vorhaut führt zur Verbesserung der Genitalhygiene und damit zur Prophylaxe von Portio- und Peniskarzinomen, von den Beschwerden beim Geschlechtsverkehr mit Phimose abgesehen.
Paraphimose:
Darunter versteht man die Einklemmung der zu engen Vorhaut hinter den Eichelkranz mit schmerzhafter Schwellung und bläulicher Verfärbung der Eichel.
.Therapie:
Zuerst wird die unblutige Reposition versucht, indem das Ödem ausgepreßt und die Vorhaut zu reponieren versucht wird. Gelingt dies nicht, muß in Peniswurzelanästhesie eine operativer Eingriff vorgenommen werden.
Hodentorsion:
Bei der Hodentorsion tritt nach einer plötzlichen körperlichen Bewegung, aber auch im Schlaf spontan eine Drehung des Samenstrangs um die Längsachse auf. Häufigkeitsgipfel sind das Säuglingsalter und die Pubertät.
.Symptome:
Typisch ist der plötzlich einschießende stärkste Schmerz im Bereich eines Skrotalfaches mit Ausstrahlung in die Leiste. Der betroffene Hoden steht höher und zeigt eine Achsenfehlstellung. Er ist extrem druckschmerzhaft und zeigt zunächst weder eine Überwärmung noch eine Rötung der Skrotalhaut, wobei sich eine Walze im Bereich des Samenstranges tastet. Im Gegensatz zur Nebenhodenentzündung (siehe später) kommt es zu keiner Schmerzlinderung, sondern zu einer Schmerzzunahme bei Hochheben des Hodens und dadurch verursachtem Zug am Samenstrang. Mit zunehmender Dauer der Torsion wird die Skrotalhaut gerötet. Die Patienten sind bei einer akuten Torsion fieberfrei.
.Therapie:
Es muss eine sofortige operative Freilegung durchgeführt werden. Der Hoden kann innerhalb der ersten 6 Stunden erhalten werden.
Nebenhodenentzündung:
Sie ist eine hochfieberhafte Erkrankung, die sich im Verlauf von einigen Stunden entwickelt. Das betreffende Skrotalfach ist meist gerötet. Der extrem druckschmerzhafte Nebenhoden ist überwärmt, aufgetrieben und verdickt. Das Hochheben des Skrotalfaches bringt im Gegensatz zur Hodentorsion Linderung. Die Nebenhodenentzündung geht fast immer mit einem akuten Harnweginfekt einher. Das Risikoalter liegt im Gegensatz zur Hodentorsion viel höher und deshalb bei Patienten mit Restharnbildung.
.Therapie:
Hochlagern und Kühlen des Skrotums. Bei starker Schmerzhaftigkeit verwendet man ein leichtes Lokalanästhetikum. Gleichzeitig wird ein Antibiotikum verabreicht. Bei Restharn ist ein Dauerkatheter (durch die Bauchwand eingeführt) essentiell zur Verhinderung von Reinfektion durch infizierten Urin.
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