Bevor ein Krebspräparat in die Apotheke kommt, passiert es einen langwierigen Genehmigungsprozeß. Dutzende Mittel konnten Mäuse heilen, versagten aber beim Menschen.
Mehr als 350 Milliarden Schilling haben Pharmakonzerne 1996 investiert, aber nur einer von 10000 Wirkstoffen wird als Medikament zugelassen. Das Rennen gegen die Zeit ist einer der Gründe dafür, daß Wundermittel für die Maus sich beim Menschen oftmals als Flop erweisen, weil Krebserkrankungen im Tierreich unter natürlichen Bedingungen nur äußerst selten auftreten, sind Wissenschafter in ihren Labors auf zeitsparende Inzuchtstämme angewiesen. Oftmals haben diese Tiere eine defekte Immunabwehr, so daß Geschwulste nicht nur schneller wachsen, sondern nach Verabreichung eines Krebsmittels ebenso rasch wieder verschwinden.
Häufig verpflanzen Forscher auch komplette Tumoren auf die Nager, oder sie injizieren Millionen von Krebszellen in die Blutbahn- beides künstliche Verfahren, die mit dem jahrelangen Wachstum menschlicher Geschwüre kaum vergleichbar sind.
|