Ursachen
Welches Gewicht ist normal, welches Gewicht ist richtig? Für viele Menschen ist das eine wichtige Frage, weil sie mit ihrem eigenen Körpergewicht nicht zufrieden sind. In vielen Fällen ist diese Unzufriedenheit allerdings unberechtigt. Durch welche äußeren Einflüsse wird die eigene Vorstellung vom "richtigen Körpergewicht" bestimmt? Kann sich dies mit der Zeit auch ändern?
Wann aber sind Menschen wirklich zu dick oder zu dünn, sodass das eigene Körpergewicht zum Risiko wird? Häufig sind Essstörungen dafür die Ursache. Dazu gehören Magersucht und Bulimie. Mehrheitlich sind Mädchen mit solchen Essstörungen in der Pubertät betroffen.
Oft sind folgende Ursachen für den Schlankheitswahn verantwortlich:
- Frauen- und Schönheitsmagazine mit zweifelhaften Bildern von dürren Models
- Bekleidungsindustrie die, die Dürrheit durch kleine Größen fördern
- Gruppenzwang
- Fehlendes Selbstwertgefühl
- Schwierigkeiten bei der Bewältigung der Pubertät
- Konflikte in der Familie, Freundeskreis, Schule
- Mobbing durch Dünnere
Symptome
- Körpergewicht unter 85% des zu erwartenden Gewichtes
- BMI > 13 (BMI= Bodymaßindex = kg/Körpergröße (m)²
- Absichtliche Gewichtsabnahme
- Unwohlbefinden nach dem Essen
- Gewichtsphobie
- Vermeidung von Speisen mit vielen Kalorien
- Extrem langes Essverhalten, Rituale beim Essen
- Erbrechen, Abführmittelgebrauch
- Exzessive Gewichtskontrollen
- Übertriebene körperliche Aktivität
- Mangelnde Krankheitseinsicht
Körperliche Veränderungen
- hormonelle Störungen à Menstruation bleibt aus Fachbegriff: Amenorrhoe
- körperliche Entwicklung wird stark verzögert
- Verlangsamung des Herzschlages
- Niedriger Blutdruck
- Absinken der Körpertemperatur
- Hautprobleme
- Flaumartige Behaarung des Rückens
- Muskelschwäche
- Wassereinlagerungen im Gewebe
- Störung des Mineralstoffhaushaltes
Krankheitsbild
Anorexia nervosa
Bulimia nervosa
Einschränkung der Nahrungszufuhr
Verstärkte körperliche Aktivität
Ausgleich von Essattacken durch Erbrechen und/oder Medikamenteneinnahme
Ab 14 Jahren
18-20 Jahre
Es gibt fünf Arten von Magersucht:
Restriktive Anorexia nevosa
à einfache Gewichtsreduzierung
Anorexia nervosa mit zusätzlichen Gewichtsreduktionsmethoden
à Gewichtsreduzierung und selbstherbeigeführtes Erbrechen
Anorexia nervosa mit bulimischen Attacken
à Zeiträume eingeschränkter Nahrungszufuhr werden durch Essattacken unterbrochen
Bulimia nervosa mit Anorexia nervosa in der Vorgeschichte
à Weiterführender Schritt nach der Gewichtsreduzierung
Bulimia nervosa ohne Anorexia nervosa in der Vorgeschichte
à Keine Gewichtsreduzierung als Übergangsschritt zur Bulimie
Psychische Veränderungen
à Depressivität
à starke Reizbarkeit
Folgen
- Verschiebung des Säuregehaltes im Blut
- Unregulierbare Niere
- Unregulierte Elektrolytenkonzentration
- Unregulierter Säure-Basen-Haushalt
- Kalium- und Säuremangel
- Herzrhythmusstörungen
- EKG-Veränderungen
- Fingernägel und Haare sind brüchig
- Hautschäden
Zahlen
5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Essstörungen
à davon leiden 3,7 Millionen an Untergewicht
100.000 haben Magersucht
600.000 haben Bulimie (vor 10 Jahren waren es 200.000)
30% sind chronisch krank
30% wurden nach einer Behandlung geheilt
30% hatten eine Spontanheilung
10% sterben an Magersucht
25% aller 7-10 jährigen Mädchen haben schon eine Diät gemacht
11% aller 11-15 jährigen Jungen haben schon eine Diät gemacht
95% dieser Diäten funktionierten nicht
8% aller Mädchen wiegen zu wenig
21% aller Mädchen wiegen zu viel
50% aller Mädchen finden sich zu dick
90% der Teenager wollen abnehmen
73% der Frauen finden Gewicht unter Normalgewicht attraktiv
Prominente Beispiele
Nicole Richie
Lindsay Lohan
Keira Knightley
Nicky Hilton
Renée Zellweger
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