Jedes Individuum hat sein eigenes Karyogramm
Im Jahre 1842 hat der Botaniker NAEGEL erstmals Chromosomen während der Zellteilung gesehen. Diese konnte der Biologe HERTWIG 1875 zum ersten Mal anfärben.
Die Anzahl von Chromosomen ist für jede Art unterschiedlich. So haben Drosophila beispielsweise acht Chromosomen, Hausmäuse 40, Menschen 46 und der Adlerfarn 104. Die Anzahl der Chromosomen hängt jedoch weder damit zusammen, wie groß der Organismus ist, noch damit, ob er der Tier- oder Pflanzenwelt abgehört.
Es sind immer zwei Chromosomen homolog zueinander, das heißt, sie sind deckungsgleich. Menschen haben 23 Chromosomenpaare (n = 23), wobei jeder aber nur 22 homologe Paare (Autosomen) besitzt. Das letzte Paar setzt sich aus zwei Geschlechtschromosomen (Genosomen) zusammen: einem X- und einem Y-Chromosom bei Männern (XY) und zwei homologen X-Chromosomen bei Frauen (XX).
Mit Hilfe eines Chromosomenpräparats lassen sich die Chromosomen während der Metaphase im Lichtmikroskop darstellen und auf dem Computer abbilden. Diese Darstellung der Chromosomen bezeichnet man als Karyotyp.
Erstellung eines Karyogramms
Werden die Chromosomen nun nach Größe, Form und Lage des Centromers geordnet, so spricht man von einem Karyogramm (Karyon, Kern; gramma, Schriftstück).
Des Weiteren werden die Chromosomen nach internationalen Regeln nummeriert und zu den sieben Chromosomengruppen A, B, C, D, E, F und G zusammengefasst. Die Gruppe A umfasst beim Menschen drei Chromosomenpaare, die Gruppe B zwei, Gruppe C sieben, die Gruppen D und E jeweils drei und die Gruppen F und G jeweils zwei Chromosomenpaare, wobei die Geschlechtschromosomen nicht zu den in Gruppen sortierten Chromosomen zählen, obwohl sie durchaus Ähnlichkeiten mit den Chromosomen in einzelnen Gruppen besitzen:
Die Gonosomen der Frau entsprechen in ihrer Größe den Chromosomen der Gruppe C, sind jedoch "mit herkömmlichen Analysemethoden nicht von diesen zu unterscheiden"[1]. Das Y-Chromosom des Mannes ist in Größe und Form den Chromosomen der Gruppe G ähnlich.
Analyse eines Karyogramms
Mit Hilfe eines Karyogramms lässt sich also das Geschlecht eines Organismus bestimmen. Außerdem lassen sich auch genetisch bedingte Erbkrankheiten durch Karyogramme leichter feststellen.
Zu diesen Krankheiten gehört unter anderem die Trisomie 21.
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