Mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen passt Grüntee hervorragend zum gestiegenen Gesundheitsbewusstsein unserer Tage. Daneben eröffnet der grüne Klassiker für Genießer ein spannendes und fast unergründliches Entdeckungsfeld.
Ursprünglich war der grüne Tee ein Getränk, das vornehmlich in Südchina getrunken wurde. Als aber Anfang des 6. Jahrhunderts der indische Königssohn Bodhidharma dort begann, den Buddhismus einzuführen, kam dieser bald auf den Geschmack und der Tee bis nach Peking und schließlich auch nach Japan.
Beim Konsum grünen Tees sollte einem bewusst sein, dass hinter dem In-Getränk unserer Tage eine ganze Menge asiatischer Geisteshaltung und Brauchtum verborgen sind.
Der erste Europäer, der sich ernsthaft mit dem Tee beschäftigte, war Mitte des 16. Jahrhunderts der portugiesische Jesuitenpater Jasper de Cruz. Einige Jahrzehnte später gelangte der erste chinesische Tee nach Europa und wurde allmählich salonfähig, das heißt, er avancierte zum Modegetränk der Oberschicht. Der grüne Tee geriet mit der Zeit in Vergessenheit. Der Schwarztee wurde immer beliebter und lief seinem Kompagnon den Rang ab. Erst seit einigen Jahren genießt der grüne Tee erneut Ansehen.
Grüner Tee stammt in erster Linie aus China, Japan und Taiwan, geringe Mengen kommen aus Indien und Sri Lanka. China nimmt im Bereich Grüntee eine Sonderstellung ein. Hier wurde er \"entdeckt\", hier gibt es die meisten Teeanbaugebiete, die meisten Sorten und hier werden 75 % der Weltproduktion in Sachen Grüntee erzeugt.
Zu den weltbekannten Grünteeklassikern zählen außer dem Lung Ching auch Chun Mee, Gunpowder und Pi Lo Chun. Neben einzelnen Sorten und Experimenten mit den verschiedensten Aromen - am bekanntesten ist Jasmintee - wurden aber auch ganze Teefamilien wie halbfermentierte Oolongs oder weiße Tees - wegen seiner silbrig-weißen, leicht behaarten Blätter so benannt - entwickelt. Beide gehören zu den kostbarsten und teuersten Tees der Welt.
In 17 chinesischen Provinzen wird Tee angebaut. Die gesamte Teeanbaufläche beträgt 1,2 Mio. ha, der Großteil davon liegt in Hochlagen. In den meisten Teegebieten erstreckt sich die Ernte von April bis Oktober.
Heute erzeugt China rund 400.000 t Grüntee pro Jahr, der in mehr als 80 Länder der Erde exportiert wird. Im Gegensatz zum japanischen Grüntee hat der chinesische ein helleres Grün und färbt in der Tasse eher gelb als grün.
Ein besonders guter und deshalb auch teurer Grüntee - Gyokuro. Sein tiefes Smaragdgrün verdankt er allerdings einem kleinen landwirtschaftlichen \"Trick\": Drei Wochen vor der Pflückung bedeckt man die Teesträucher mit Netzen und Schilfmatten, so dass sich noch mehr Blattgrün bilden kann. Insgesamt erzeugt Japan rund 85.000 Tonnen Grüntee im Jahr.
Gerade dem grünen Tee werden zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen nachgesagt. Dies liegt sicher in der speziellen Methode der Verarbeitung. Im Unterschied zu Schwarztee wird grüner Tee nicht fermentiert, also keinem Oxydations- bzw. Gärungsvorgang unterzogen. Damit ist er im Geschmack etwas herber und hat mehr Gerbstoffe; die vielen Vitamine und Mineralstoffe bleiben aber vollständig enthalten.
Nach dem Pflücken bringt man die Teeblätter zum Welken, damit sie weich und geschmeidig werden. Um eine Fermentation zu verhindern, wird das grüne Blatt anschließend gedämpft, danach mit der Hand gerollt, in Japan üblicherweise in Stäbchenform. Zum Abschluss wird der Tee mit heißer Luft getrocknet.
Im grünen Tee steckt eine ganze Menge Gesundheit für den menschlichen Organismus.
Schon vor 2.500 Jahren schwärmte Chang-Chung-Ching, der \"chinesische Hippokrates\" vom Cha, dem grünen Chinatee: \"Er berauscht nicht wie Reiswein, sondern schenkt dem Körper Wohlbefinden und dem Geist Harmonie.\" Der Arzt Chang Hua brachte die Wirkung auf den Punkt: \"Wer grünen Tee trinkt, lebt länger, bleibt gesund und vital.\" Und als der niederländische Arzt Dr. Nicolas Direks den Tee kennenlernte, vermerkte er 1641: \"Tee zu trinken, hilft den Leuten diverse Leiden zu vermeiden und ein langes Leben zu erreichen. Tee bringt Energie und hilft bei der Hirnarbeit.\"
Die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft bestätigen diese Aussagen voll und ganz. Grüner Tee hat einen hohen Gehalt an Vitamin C. Weiters enthält er u.a. die Vitamine A, B12 und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Kupfer, Nickel, Karotin, Fluor, Koffein und viele andere mehr.
Die Heilwirkungen, die grünem Tee nachgesagt werden, dürften bei uns inzwischen auch bekannt sein. Zum Beispiel wird durch Tannin der Alterungsprozess der Zellen wesentlich verlangsamt. Bestimmte enthaltene Substanzen helfen, krebsauslösende Prozesse zu verhindern. Außerdem werden jene Stoffe vermindert, die hohen Blutdruck und Arterienverkalkung begünstigen. Und das im Tee enthaltene Fluor schützt obendrein vor Karies.
Tipps zum Kauf und zur Zubereitung von Grünem Tee
Kaufen Sie nur kleine Mengen.
Das Aroma frischen grünen Tees erinnert an eben geerntetes Gras. Seine Farbe ist ein sattes Grün.
Nicht in der Nähe von Gewürzen und Kräutern lagern.
Den Tee am besten in einer Teedose aufbewahren.
Die Zubereitungsart ist stark von der Teesorte abhängig. Die bei uns gebräuchlichste Methode ist folgende: Wasser aufkochen, danach 2 Minuten abkühlen lassen. Mit diesem Wasser den grünen Tee in der Kanne 1 gehäuften Teelöffel pro Tasse aufgießen und 1 bis 1,5 Minuten ziehen lassen.
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