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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Gibt es eine gefährdung für den menschen?



"Das britische Gesundheitsministerium hält in seiner jüngsten Stellungnahme einen Zusammenhang zwischen der als "Rinderwahnsinn" bezeichneten Bovinen Spongi-formen Enzephalopathie (BSE) und der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit des Menschen für wahrscheinlich."
Schon 1993 gab es in einer wissenschaftlichen Stellungnahme zu lesen, dass "die Übertragung der Krankheit unter geeigneten Bedingungen auch auf den Menschen möglich sei."17 Diese Annahme stützte sich darauf, dass Katzen durch Futter wahr-scheinlich infiziert wurden. Da diese Tierfamilie "entwicklungsgeschichtlich weit von den Rindern entfernt"17 ist, wäre Vergleichbares für den Menschen auch denkbar.
Die Infektion des Menschen kann über Produkte erfolgen, die Rinderteile enthalten, dabei sind am ehesten Innereien wie Leber, Milz, Gehirn, Zunge etc. gemeint.
Die folgende Aufstellung der Produkte zeigt größere und kleinere Risikofaktoren der Infektion:

Rindfleisch Nach heutigen Erkenntnissen sind, wie gesagt, die infektiösen Prionen vor allem in Innereien zu finden. Das Muskelfleisch ist mit sehr wenigen Prionen befallen, doch eine Infektion hierüber ist nicht auszuschließen, denn beim Schlacht-vorgang werden die Rinderkadaver mit einem Schnitt längs der Wirbelsäule durchtrennt. Bei diesem Vorgang werden Lymphflüssigkeiten freigesetzt, die sich über das gesamte Rind ergießen. Da diese Lymphflüssigkeiten Prionen enthalten, werden diese anschließend auch im Muskelfleisch zu finden sein, und damit erreicht das Muskelfleisch auch den infektiösen Status. Endgültig bewiesen ist derzeit jedoch nichts.

Milch Alle bisherigen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Milch und Milch-produkte, die ohne Gelatine hergestellt werden, wie Käse und Joghurt, als sicher anzu-sehen sind. Doch alles ist bisher fadenscheinig bewiesen.
Gelatine Die Gelatine wird aus tierischem Bindegewebe gewonnen; etwas präziser, aus dem darin enthaltenen Kollagen, ein Eiweißstoff. Die Verarbeitung dieses Stoffes erfolgt sowohl in der Speiseherstellung als auch in der Pharmazie. Fotogelatine wird weitestgehend aus Schweineschwarten hergestellt.
Lebensmittel wie Joghurt, viele Fertigsüßspeisen (z. B. Pudding) und Weingummi enthalten Gelatine. Medikamente enthalten teilweise auch Rinderbestandteile. Doch 90% der Gelatine wird in Deutschland aus Schweineknochen gewonnen. Gelatineprodukte von Rinderherkunft sind größtenteils für den Export in islamische Länder (Schweinefleischverbot) bestimmt.

Arzneimittel Bestimmte Teile von Arzneimitteln werden in Verbindung mit Gelatine hergestellt, wie z. B. deren Kapseln. Doch Präparate können auch direkt aus Rinderorganen gewonnen werden. Das bekannteste Medikament ist zweifelsohne das Insulin, das einigen Millionen Menschen das Leben ermöglicht, weil sie an der Diabetes erkrankt sind. Einige Impfstoffe, z.B. gegen Kinderlähmung oder Röteln, werden auf Zellkulturen gezüchtet, deren Nährflüssigkeit Kälberserum enthält. Seit einigen Jahren werden jedoch nur noch Kälberseren von Tieren aus BSE-freien Ländern verwendet.

Kosmetika Einige Kosmetika, vor allem Antifaltencremes und Lippenstifte, können Rinderbestandteile enthalten. Eine Übertragung durch die Haut ist allerdings extrem unwahrscheinlich.

Wurstwaren In Deutschland wird dem Verbraucher ein Riesensortiment von unterschiedlichsten Wurstwaren geboten: Bratwurst, Bockwurst, Zervelatwurst, Salami, Weißwurst, Mettwurst etc.. Niemand kann bei dieser Vielzahl direkt sagen, ob Rinderbestandteile in der Wurst enthalten sind, denn diese sind oft nicht deklariert, da es den Herstellern nicht vom Gesetz vorgeschrieben ist. Die Kennzeichnung der Produkte liegt beim Hersteller und auch wie er die Inhalte auf der Verpackung definiert.
,Bouillon' z. B. muss nicht aus Schweinebestandteilen bestehen, sondern kann genauso gut Rind enthalten. Durch diese ungenau festgelegten Kriterien des Gesetzgebers ist die Kennzeichnung "sehr unbefriedigend"21. Der Verbraucher wird sehr verunsichert und sogar in die Irre geführt. Genauso ist es, wenn es um die Definition einer ,Schwarte' geht. Allgemein genommen ist sie ein Erzeugnis, das vom Schwein stammt.
"Doch in den ,Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse', die sich an das Lebensmittel- und Bedarfsgegenstände-Gesetz anlehnen, steht, dass die Kopfhaut vom Kalb und das Maul vom Rind der Schwarte gleichgestellt sind."
Wie man sieht, werden die Hersteller geradezu eingeladen, Rinderbestandteile in ihre Produkte einzubringen, da die Deklarierungsmaßstäbe zu überaltert sind und eine Überarbeitung der Kriterien zur Zeit des BSE längst angebracht gewesen wäre. Erste Andeutungen werden von Politikern auch gemacht: "Denn das Kennzeichnungsrecht hat die Aufgabe, den Verbraucher genau über die Zutaten zu informieren."
Renate Künast hat inzwischen verlauten lassen, dass sie ein Gesetz erlassen will, welches den Hersteller verpflichtet, alle Zutaten in allgemeinverständlicher Form zu deklarieren.

 
 

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