Konkurrenzverhalten tritt in der belebten Welt überall und in allen nur erdenklichen Formen auf. Pflanzen Tiere und Menschen sind ständig bestrebt um begrenzte Faktoren zu kämpfen, damit der eigene Lebensstandard erhalten bleibt. Diese Faktoren können alle möglichen Elemente (biotisch oder abiotisch) sein, die ein Organismus zum überleben benötigt. Ausschlaggebend ist für den jeweiligen Organismus immer der Faktor mit der geringsten Stabilität, der auch als limitierender Faktor bezeichnet wird. Fällt die Menge dieses Faktors unter das Toleranzminimum, ist überleben unmöglich. Allerdings sind die Toleranzgrenzen keine starren Größen sondern durch das Zusammenwirken aller lebensnotwendigen Umstände variabel.
Konflikte um begrenzte Faktoren treten innerhalb einer Art (intraspezifisch), sowie auch zwischen verschiedenen Arten auf (interspezifisch). Sie können also sowohl vom demökologischen als auch vom synökologischen Standpunkt aus gesehen werden.
Oft ist die Grenze zwischen intra- und interspezifischer Konkurrenz nur schwer auszumachen, da die ökologischen Zusammenhänge dicht verwoben sind und es eigentlich nie möglich ist einen Organismus oder eine Population ohne Rücksicht auf die Umgebung zu beobachten.
Grundsätzlich gilt in der Ökologie das Konkurrenzausschlußprinzip nach Monard, welches besagt, daß Lebewesen mit den gleichen Ansprüchen auf Dauer nicht sympatrisch (im gleichen Areal) nebeneinander existieren können. Also \"wählen\" die Lebewesen gewisse Verfahren, um Konkurrenz weitgehend zu vermeiden. Einige häufige kompetitive Situationen vermeidende Verhaltensweisen sind beispielsweise:
. Koexistenz (auch: Einnischung): Merkmale der Lebewesen werden dahingehend modifiziert, daß das Lebewesen nicht unbedingt den Präferenzbereich des jeweiligen Faktors wählt(siehe im Unterricht behandelte Bodenfeuchteorgel)
. Exklusion: Art wird komplett verdrängt, d.h. sie stirbt (zumindest in einem gebiet) aus
. Symbiose: Organismus geht in Symbiose, um umfangreichere Möglichkeiten zu erhalten (z.Bsp. Flechten bestehend aus Alge und Pilz: Pilz kann Assimilate nutzen, die die Alge herstellt; Alge kann größeres Verbreitungsgebiet erreichen)
. Antibiose: Lebewesen geht gegen Konkurrenten gezielt chemisch vor (z.Bsp. verdrängt Wermut chemisch Fenchel und Liebstöckel)
. ...
Kompetitive Vorgänge zwischen Organismen sind meist generelle Wirkungsprinzipien, die verallgemeinert werden können.
Prinzipiell ist es in kompetitiven Situationen immer von Vorteil, flexibel zu sein und möglichst schnell und effektiv die Gegebenheiten nutzen zu können, um gegen Konkurrenten zu bestehen. Eine Art die dies beherrscht, gilt bezüglich des jeweiligen Faktors als ökologisch besonders potent.
|