Startseite   |  Site map   |  A-Z artikel   |  Artikel einreichen   |   Kontakt   |  
  


biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Drogen - cannabis und ecstacy



Drogen - klassisch und designedbr /


Der Begriff "Droge" ist mit dem deutschen Wort "trocken" (plattdeutsch: "drög") verwandt und bezeichnete ursprünglich alle Heilmittel, die aus getrockneten Pflanzen hergestellt wurden. Heute allerdings wird er für alle missbräuchlich verwendeten Stoffe mit abhängigmachender Wirkung gebraucht.



Es gibt so genannte "klassische Drogen", die fast ausschließlich aus pflanzlichen Stoffen bestehen. Zu dieser Art der Drogen gehört z. B. das Haschisch (arabisch für Kraut), von dem bekannt ist, dass es bereits im Jahr 3000 v. Chr. in China konsumiert wurde. Die Indische Hanf-Pflanze (Cannabis sativa) sondert durch Drüsenhaare an den Frucht- und Blütenständen sowie an den Blättern ein klebriges Harz ab, das, unter anderem, Haschisch genannt wird. Dieses Harz ist Träger des Wirkstoffes Tetrahydrocanabiol (THC).

Die getrockneten und zerkleinerten Pflanzenteile werden Marihuana genannt. Da das Harz weitaus THC-reicher ist als alle Pflanzenteile, ergibt sich ein Stärkeverhältnis zwischen Haschisch und Marihuana von 5:1. Eine noch stärkere Verbrauchsform stellen die Cannabis-Konzentrate dar. In ihnen werden die Wirkstoffe (darunter auch das THC) auf chemischem Weg angereichert. Diese Konzentrate, auch "Haschischöle" genannt, haben etwa die 10fache Wirkung von Haschisch.

Haschisch wird meist zu Platten von roter, brauner, grüner oder sogar schwarzer Farbe gepresst. Von diesen Farbvarianten rühren Bezeichnungen wie z. B. Grüner Türke oder Schwarzer Afghane her. Sowohl Haschisch als auch Marihuana werden meistens, vermischt mit Tabak oder pur, geraucht. Sie können allerdings auch als Plätzchen verbacken oder als Tee getrunken werden.

Als Wirkungen der Droge wird geschildert, dass Sinnenswahrnehmungen, besonders von Farben und Tönen, intensiver werden, das Denken beeinträchtigt wird und auch Halluzinationen auftreten.

Vereinzelt wird von Entzugserscheinungen wie Ruhelosigkeit, Gereiztheit und Schlaflosigkeit berichtet.

Die Gefahren bei oder nach dem Konsum liegen in erhöhter Risikobereitschaft, Auftreten von Angstzuständen, Verschiebung des Realitätsbewusstseins und Schwächung des Immunsystems. Lungen- und Chromosomenschäden sind ebenfalls nicht auszuschließen. Dies sind jedoch nur einige mögliche Gefahren.

Als besonderes Risiko ist zu vermerken, dass es zu einem so genannten Flashback (wiederkehrender Rausch, der einige Zeit nach dem Konsum in jeder Situation eintreten kann) kommen kann. Durch plötzliche Wahnvorstellungen o. ä. ist es möglich, dass der Konsument auf den Beginn einer Geisteskrankheit schließt, was zu Depressionen, Fehlverhalten und daraus resultierenden Suizidneigungen führen kann.

Haschisch und/ oder Marihuana gelten als weiche Drogen. Die Begriffe "hart" und "weich" haben mit einem Mehr oder einem Weniger an Harmlosigkeit nichts zu tun. Zu den so genannten weichen Drogen zählt auch das LSD. Diese Rauschgifte können zur psychischen Abhängigkeit führen, physische Abhängigkeit wird nicht erzeugt. Psychische Abhängigkeit bedeutet, dass man nur noch mit Hilfe der Droge ein inneres Gleichgewicht herstellen kann. Nach einiger Zeit kommt man ohne die anregende oder dämpfende Wirkung solcher Stoffe nicht mehr aus. Es entsteht der Zwang, immer wieder danach zu greifen.

Schließlich noch ein paar Zahlen und Fakten:

Die meisten Menschen, die im Laufe ihres Lebens mit Cannabis zu tun hatten, machten diese Erfahrungen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren.

Laut einer Studie von 2000 haben 11% der westdeutschen Bevölkerung im Alter von 18 bis 39 in den letzten 12 Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert.



Des Weiteren gibt es so genannte "Designerdrogen". Dies sind chemische Substanzen, die ausschließlich künstlich hergestellt werden. Ein Beispiel hierfür ist Ecstacy. Unter diesem Begriff wird eine ganze Gruppe von Drogen zusammengefasst. Chemisch gesehen handelt es sich hierbei um Amphetamin-Abkömmlinge, bei denen die Grundstruktur des Amphetamins jedoch erhalten ist. Zu diesen Amphetamin-Derivaten, die zu den harten Drogen gehören, zählen verschiedene Stoffe, die unter den Abkürzungen DOB, MBDB, MDA, MDE, MDEA und MDMA bekannt geworden sind. Letzterer ist der in Deutschland am häufigsten verwendete Wirkstoff.

MDMA (3,4-Methylendioxy-N-Methylamphetamin) wurde 1914 von einer deutschen Pharma-Firma als Appetitzügler entwickelt und patentiert, doch auf Grund "seltsamer" Nebenwirkungen brachte man den Wirkstoff nie auf den Markt. 1970 wurde er in den USA "wieder entdeckt" und bei psychiatrischen Patienten als Medikament eingesetzt. Nachdem MDMA 1986 unter das Betäubungsmittelgesetz fiel, designed die Drogenszene immer neue chemische Abkömmlinge mit ähnlicher Wirkung, um in die Nischen der nachhängenden Gesetzgebung zu schlüpfen.

MDMA, synonym wird meistens der Begriff Ecstacy dafür verwendet, wurde im Rahmen der Techno- und Housemusikwelle auf so genannten Raves oder Mayday-Parties immer populärer. Heute gilt es als "die Spaß- und Gute-Laune-Droge". Die Anwender beschreiben Ecstacy als gut kalkulierbar. Der typische User gilt meist als offensiv, selbstbewusst und intelligent. Diese Eigenschaften werden durch das Ecstacy noch verstärkt, denn nach einer Dauer von 20-60 Minuten wirkt es aufputschend, stimulierend und euphorisierend. Die Wirkungen dauern ca. 4 bis 6 Stunden an. Die User berichten außerdem über ein gesteigertes, offeneres Mitteilungsbedürfnis, eine größere Kommunikationsfähigkeit und ein gesteigertes Selbstbewusstsein. Negative Wirkungen sind Unruhe, Nervosität, Gereiztheit, Einschlafstörungen, Kopfschmerzen und Übelkeit. Es wird unter dem Einfluss von Ecstacy auch von einer erhöhten Neigung zu Suizid berichtet. Oftmals werden optische und akustische Halluzinationen erlebt. Diese treten vor allem auf, wenn das Ecstacy mit anderen Wirkstoffen gemischt worden ist. Mischpräparate bestehen meist aus dem MDMA und zusätzlich aus LSD (Lysergsäurediäthylamid) und Koffein oder reinem Amphetamin. Die wohl größte Gefahr von Ecstacy ist, dass es alle Alarmwahrnehmungen der User ausschaltet: Durst, Hunger, Schwindel, Unwohlsein, Erschöpfung oder Schmerzen werden nicht rechtzeitig wahrgenommen, um einem lebensbedrohlichen Kollaps, einer Art "Hitzschlag" des Körpers vorbeugen zu können. Dazu kommt es, wenn durch den extremen Flüssigkeitsverlust und die gesteigerten Abbauprodukte im Stoffwechsel (z.B. beim exzessiven Tanzen) der Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt entgleist. Die Körpertemperatur kann bis auf über 41°C ansteigen!

Die Kosten für die Herstellung einer Ecstacy-Tablette liegen, je nach Inhaltsstoffen, zwischen wenigen Cent und Euro. Der User zahlt für die Tablette durchschnittlich 10 bis 25 Euro.

Ecstacy-Tabletten haben einen Durchmesser von 5 bis 13 mm, sie sind ca. 3 bis 5 mm hoch. Auf der Vorderseite findet sich meist ein Symbol oder eine Bezeichnung. Auf der Rückseite ist häufig eine Bruchrille eingeprägt, um die Tablette portionieren zu können. Es gibt allerdings auch solche, die außer einer Bruchrille keine weiteren Merkmale tragen. Diese so genannten "No names" sind besonders gefährlich, weil sie z. T. anderen Tabletten mit reinen Giftstoffen, die ebenfalls in Umlauf sind, sehr ähnlich sind.

Vorsicht ist auch bei verschiedenen Tabletten mit dem gleichen eingeprägten Symbol oder Motiv geboten, denn sie enthalten oftmals sehr unterschiedliche Wirkstoffe. Es ist also grundsätzlich kein Rückschluss von einem bestimmten Motiv auf einen bestimmten Wirkstoff oder eine bestimmte Zusammensetzung möglich.

Besonders gefährlich sind Ecstacy-Präparate in Kapseln, da diese leicht zu öffnen und unauffällig wieder zu verschließen sind. In diese Kapseln werden oftmals andere Drogen mit hinein gegeben, von denen eine schwere physische und/ oder psychische Abhängigkeit ausgehen kann.


Zuletzt noch ein paar Fakten:

Die Zahl der Erstkonsumenten von Ecstacy ist 1995 in Deutschland um 47% angestiegen.

Eine Studie aus dem Jahr 2000 besagt, dass 1% der westdeutschen Bevölkerung im Alter von 18 bis 39 Ecstacy probiert.

 
 

Datenschutz
Top Themen / Analyse
Arrow Die Wolfsspinne
Arrow Atomenergie - GRUNDPRINZIP DER KERNSPALTUNG
Arrow Malaria - ARTEN DER MALARIA
Arrow Treibhauseffekt und Klimaänderung
Arrow Welche corticalen Areale sind in welcher Form an der Verarbeitung visueller Information beteiligt?
Arrow Einleitung - Konventionelle
Arrow Förderung Erdöl
Arrow Vorstellung suchtpräventiver Organistionen und Einrichtungen
Arrow Was sind die anatomischen und physiologischen Unterschiede zwischen Eigen- und Fremdreflexen?
Arrow Respiratorischer Quotient / Atmungsquotient


Datenschutz
Zum selben thema
icon Verdauung
icon Drogen
icon Pubertät
icon Enzyme
icon Erbkrankheiten
icon Rauchen
icon Luft
icon Immunsystem
icon Parasit
icon Verdauung
icon Gedächtnis
icon Ökosystem
icon Genetik
icon Biotop
icon Radioaktivität
icon Hygiene
icon Gehirn
icon Tier
icon Botanik
icon Pflanzen
icon Gen
icon Chromosomen
icon Lurche
icon Depression
icon Dinosaur
icon Infektion
icon Auge
icon Allergie
icon Alkohol
icon Insekte
icon Herz
icon Proteine
icon Wasser
icon Ozon
icon DNA
icon Ökologie
icon Spinnen
icon Blut
icon Klonen
icon Hepatitis
icon Fotosynthese
icon Krebs
icon Hormone
icon Schmerz
icon Fortpflanzung
icon Röteln
icon Mutationen
icon Diabetes
icon Antibiotika
icon Eiweißsynthese
icon Körper
A-Z biologie artikel:
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z #

Copyright © 2008 - : ARTIKEL32 | Alle rechte vorbehalten.
Vervielfältigung im Ganzen oder teilweise das Material auf dieser Website gegen das Urheberrecht und wird bestraft, nach dem Gesetz.
dsolution