Bei der aufrecht stehenden Frau fällt eine dreiseitige Erhebung, der Schamberg, auf. Er ist durch eine Verdickung des Unterhautbindegewebes bedingt und trägt bei der geschlechtsreifen Frau die Schamhaare. Die letzteren enden nach oben (im Gegensatz zum Mann) in einer queren Linie und setzen sich nach hinten auf die großen Schamlippen fort. Die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane bestehen insgesamt aus paarigen großen und kleinen Schamlippen und dem Kitzler.
Große Schamlippen:
Die zwischen den Oberschenkeln angelegenen, an der Außenfläche behaarten großen Schamlippen stellen ein Paar pralle Hautfalten dar, die zwischen sich die mediane Schamspalte fassen und einen gewissen Verschluß der Scheide nach außen herstellen.
Die Schamspalte ist bei Frauen, die noch nicht geboren haben, gewöhnlich geschlossen. Nach mehreren Geburten bleibt sie leicht offen; unter Umständen kann sie weit klaffen.
Die mit Haaren, Talg- und Schweißdrüsen versehene Haut der Außenfläche der großen Schamlippen ist trocken und pigmentiert. Zur Innenfläche hin verschwinden allmählich die Haare, Talg- und Schweißdrüsen. Die Haut wird röter, weicher und feuchter, gleicht mehr einer Schleimhaut. Die großen Schamlippen enthalten innen reichlich Fett- und Bindegewebe, glatte Muskulatur, sowie Nerven und Gefäße.
Kitzler (Clitoris):
Zwischen den großen Schamlippen ragt ein kleines rundliches Knöpfchen, der Kitzler, die Clitoris, hervor. Dieser Bereich ist wegen sehr vieler Nervenendigungen einer der sensibelsten der Frau. Er wird vorn und seitlich von einer kleinen Hautfalte umgeben. Von der Rück- bzw. Unterseite des Kitzlers zieht noch ein Paar feiner Hautfalten beiderseits zu den kleinen Schamlippen.
Kleine Schamlippen:
Die kleinen Schamlippen, zwei schmale dünne, fettfreie Hautfalten mit zahlreichen Talgdrüsen, umgeben den Scheidenvorhof. Normal sind sie von den großen Schamlippen verdeckt. Oft sind sie auch stärker in die Länge gezogen und hängen aus der Schamspalte heraus. Besonders große Formen nennt man auch "Hottentottenschürzen", weil sie bei Hottentottenfrauen besonders häufig vorkommen. Die kleinen Schamlippen sind Bildungen der äußeren Haut, gleichen aber, soweit sie in der Schamspalte verborgen liegen, einer Schleimhaut. Sie bestehen aus Bindegewebe mit reichlichen elastischen Fasern und starken Venennetzen, die bei geschlechtlicher Erregung anschwellen.
Jungfernhäutchen (Hymen):
Bei Jungfrauen wird der Scheideneingang durch eine meistens halbmondförmige quere Hautfalte, den Hymen oder das Jungfernhäutchen, eingeengt. Der Hymen kann aber auch ringförmig, siebförmig sein oder den Eingang vollständig verschließen. Auch ein vollständiges Fehlen ist eine Möglichkeit.
Das Jungfernhäutchen ist die Grenze zwischen äußerem und innerem Genitale. Durch den Geschlechtsverkehr zerreißt es im allgemeinen. Die Einrisse brauchen aber nicht einmal bis zum Rande zu gehen. Durch den Geburtsakt wird der Hymen vollständig zerquetscht. Nur spärliche Reste ragen als Wärzchen gegen den Scheideneingang vor.
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