Es gibt 3 verläßliche Anzeichen dafür, daß die Geburt des Kindes nicht mehr allzulange auf sich warten lassen wird. Sie müssen nicht alle 3 zugleich oder kurz nacheinander auftreten, auch ihre Reihenfolge ist ohne Bedeutung.
Kontraktionen, dieses rhytmische Zusammenziehen des Gebärmuttermuskels, findet schon Monate vor der Geburt statt, die Mutter spürt aber im Gegensatz zu ihrem Kind nichts davon. Erst 2-4 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin machen sie sich bemerkbar- als mehr oder weniger starkes Ziehen im Rücken. Diese Senk- oder Vorwehen werden aber nicht deutlicher und häufiger, sondern vergehen immer wieder nach einiger Zeit. Erst wenn in regelmäßigen, immer kürzeren Abständen (erst jede Stunde, später alle 15 Minuten) die rhytmischen Bewegungen auftreten, beginnt die Vorbereitung auf die 3 Geburtsphasen: jetzt wird mit jeder Kontraktion der Gebärmutterhals ein Stückchen weiter hochgezogen, bis er ganz im untersten Teil der Gebärmutter aufgegangen ist.
Das alles ist kein Grund, sich wie eine Schwerverletzte still leidend ins Bett zu legen. Im Gegenteil: sinnvolle, konzentrierte oder entspannende Beschäftigung, ein Spaziergang, anregende Gespräche, lachen und Fröhlichsein helfen, zusammen mit normalen, später tieflangsamen Atmen, über diesen Anfang der Wartezeit am besten hinweg. Der Partner, liebe Freunde oder Verwandte werden die Häufigkeit und die Dauer der Kontraktionen aufzeichnen, denn erst wenn sie 1 Stunde lang in Abständen zwischen 10 und 12 Minuten gekommen sind und eine halbe bis eine ganze Minute dauern, wird es Zeit , sich auf den Weg zu in die Klinik zu machen oder für eine Hausgeburt die Hebamme zu rufen.
Das Fruchtwasser, bisher Lebenselement und gleichzeitig Schall- und Stoßdämpfer für das Ungeborene, geht in der Regel erst ab, wenn der Muttermund vollständig eröffnet ist; manchmal wird die umgebene Eihaut auch eingeschnitten(schmerzlos, denn hier verlaufen keine Nerven). Gelegentlich beginnt die Gebutsarbeit aber auch mit dem Platzen oder Einreißen der Fruchtblase. Das Fruchtwasser strömt oder sickert heraus. Dann soll nach neuesten Erkenntnissen die werdende Mutter nicht liegend in die Klinik transportiert werden, sondern sie soll möglich aufrecht bleiben, damit der Kopf des Kindes und nicht etwa die Nabelschnur am Gebärmutterausgang liegt. Allzuleicht könnte sich sonst die Nabelschnur um den Hals des Kindes schlingen und die Geburt sehr erschweren. Im Gegensatz zum Urin läßt sich das Fruchtwasser nicht willentlich zurückhalten. Es hat einen leicht süßlichen Geruch und verursacht keinen Druck auf die Blase.
Der Schleimpfropf, der bisher den Gebärmutterhals verschlossen gehalten und das ungeborene Kind vor Infektionen von außen geschützt hat, löst sich und wird abgesondert. Erfahrene Hebammen nennen diesen Vorgang "Das Kind zeichnet".
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