Wenn ein Ton erzeugt werden soll, müssen die Stimmlippen aus ihrer Atemstellung in Phonationsstellung gebracht werden. Das bedeutet, dass die Stellknorpel die Stimmlippen in der Mitte zusammenführen und so ein Hindernis für den ausströmenden Atem darstellen. Der Atem baut nun unter den geschlossenen Stimmlippen einen Druck auf. Wird der kritische Druck erreicht, der durch die Spannung der Stimmlippen bestimmt wird, drängt er den muskulären Teil der Stimmlippen auseinander. So entsteht die Stimmritze durch die der Atem mit hoher Geschwindigkeit hindurchgepresst wird. Hierbei entsteht ein Unterdruck. Oberhalb der Stimmlippen kann sich der Luftstrom plötzlich entspannen. Der Unterdruck und die Elastizität der Stimmlippen, lässt die Stimmlippen wieder zusammenschlagen. Diese muskuläre Bewegung wiederholt sich periodisch in der Frequenz des Grundtones.
Die Stimmlippen, die mit ihren Muskelfasern zwischen dem Schildknorpelinneren und den Stellknorpeln gespannt sind, sind von einem widerstandsfähigen Material, einer besonders mechanisch belastbaren Schleimhaut - dem Stimmlippenepidel - überzogen. Außerdem sind an der Stelle der mechanisch größten Belastung als Verstärkung in sich dehnbare Bindegewebsfasern zu einem Zug zusammengefasst, den wir Stimmband nennen.
Störende Nebengeräusche des Stimmklangs (Heiserkeit) treten immer dann auf, wenn die Stimmlippen in der Schlussphase einen Spalt offen lassen, durch den Luft mit pfeifendem Nebengeräusch gepresst wird.
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