Steinkorallen:
Die Steinkorallen scheiden über ihre Fußscheibe ein Außenskelett aus Aragonit ab, ein dem Kalksspat verwandtes Material. Zuerst wird eine Grundplatte gebildet, auf der dann sechs strahlig verlaufende Grate entstehen, die die Fußscheibe des Polypen in den Magenraum einstülpen. Später folgt eine zweite Reihe von Graten, die sich zwischen die Scheidewände im Magenraum schiebt. Es bildet sich am Rande der Grate ein Ringwall, der die äußeren Kanten miteinander verbindet. Diese Kalkbildungen wachsen nun regelmäßig in die Höhe. Ein steinernes Gebilde entsteht , das von dem lebenden Gewebe des Polypen immer faltenreicher überzogen wird. Es kann vorkommen, dass sich sogar ein Querboden formt, der den unteren Abschnitt der Koralle vom oberen trennt. Das unten liegende Gewebe stirbt mit der Zeit ab.
Korallenschmuck stan:korallen
Korallenschmuck besteht aus den weißen bis tiefroten Achsenskeletten der Edelkorallen. Am bekanntesten ist die rote Edelkoralle. Es gibt aber auch weiße, dunkelbraune, goldene, rosa, schwarze und gefleckte Skelette. Im alten Ägypten gab man den Toten Korallenschmuck als Schutz mit. Die Römer trieben einen schwunghaften Korallenhandel mit den vorderasiatischen Staaten. Man verwendete sie sowohl als Bestandteil von Heilmitteln als auch für Amulette. Diese sollten Krankheiten aus dem Körper ziehen oder vor dem Bösen Blick schützen. Marco Polo berichtete, die Tibeter hätten im 13. Jahrhundert Edelkorallen als Geld verwendet. Im Mittelalter wurden oft Heiligenfiguren aus Korallen geschnitzt. Allgemeine Verbreitung fand Korallenschmuck in Europa aber erst im 15. Jahrhundert. Bis ins 19. Jahrhundert benutzte man pulverisierte Korallen gegen alle möglichen Krankheiten.
Lange Zeit erntete man Edelkorallen, indem man ein Fanggerät aus zwei kreuzweise verbundenen Metall- und Holzbalken über die Korallenbänke schleifte. Die herausgebrochenen Stücke verfingen sich in Netzen, oder fielen zu Boden und gingen verloren. Heute wird der größte Teil der Korallen durch Taucher heraufgeholt, die die Vorkommen systematisch abernten. An weiten Teilen der französischen, italienischen und jugoslawischen Mittelmeerküste ist die Edelkoralle deshalb schon verschwunden.
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