Die Umwandlung der Lipide in Chylomikronen dauert mehrere Stunden. Die Chylomikronen zirkulieren dann in der Blutbahn. Sie interagieren mit Muskelfasern und Fettgewebszellen. Die Apoproteine der Chylomikronen interagieren mit der Lipoprotein-Lipase (LPL). Die Zellen setzen aus dem LPL freie Fettsäuren und Glyzerin frei und nehmen die Fettsäuren auf. Das Glyzerin wird zur Leber transportiert. In den Muskelfasern werden die FFS zu Energie verbrannt oder in Fettzellen abgespeichert, nachdem sie zu Triglyzeriden umgewandelt wurden.
Das Blut aus dem Darm wird in die Leber gebracht, die Nährstoffe entnommen und in andere biochemische Formen überführt. Fettzellen geben ständig FFS ab, das von den Organen und Körperzellen genutzt wird.
Lipoproteine:
Sie stellen 95 % der im Serum enthaltenen Lipide. Sie werden ständig auf- und abgebaut. Sie werden z.B. nach Reaktionsfähigkeit klassifiziert. Bezeichnung: A,B,C,D,E und untereinander: A1, A2 ....
Eine andere Einteilungsmethode geht von der Dichte aus.
VLDL (Very-Low-Density Lipoproteine) bestehen vor allem aus Triglyzeriden aus körpereigener Produktion (endogen) im Gegensatz zu den Chylomikronen , die mit der Nahrung zugeführte (exogene) Triglyzeride enthalten. Die VLDL werden in die Gewebe transportiert, geben freie Fettsäuren und Glyzerin ab, es entstehen IDL (Intermediate-Density Lipoproteine).
LDL (Low-Density Lipoproteine) enthalten eine hohen Anteil an Cholesterin und Phospholipiden, dagegen wenig Triglyzeride.
HDL (High-Density Lipoproteine) enthalten sehr viel, etwa 50-55 %, Protein, mittlere Mengen an Cholesterin und Phospholipiden, sowie sehr wenig Triglyzeride.
Synthese von Fetten aus Proteinen und Kohlenhydraten:
Fette können als Polymere des Azetyl-Co A betrachtet werden. Aminosäuren werden zu Azetyl-Co A abgebaut, das dann zur Synthese von Fetten genutzt werden kann. Sowohl Kohlenhydrate wie Eiweiße werden dann, wenn sie über den energetischen Bedarf hinaus aufgenommen werden, in Fette umgewandelt und in den Fettdepots gespeichert.
Die biologische Funktion der Fette:
Die Fette stammen aus der Nahrungsaufnahme bzw. aus mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenstoffverbindungen, speziell Fetten, Kohlenhydraten und Eiweißen. Mit Ausnahme der essentiellen Fettsäuren, speziell Linolensäure und Omega-3-Fettsäuren, können vom Körper bei Bedarf sämtliche Lipide in der Leber synthetisiert werden. Die Lipide haben folgende Aufgaben, nämlich den Aufbau von Körperstrukturen, Regulierung von Stoffwechselvorgängen und Energiebereitstellung.
Die Zellwände und auch die Nervenmembranen bestehen zum Großteil aus Lipiden, Cholesterin und Phospholipiden. Die Fettgewebe dienen zur Wärmeisolation und als mechanischer Schutz.
Cholesterin stellt eine Grundsubstanz für eine Reihe von Hormonen dar (Testosteron, Östrogene, Kortison, für die Regelung des Stoffwechsels sehr wichtig. Bei der Blutgerinnung spielen die Phospholipide eine wichtige Rolle).
Durch Oxidation von Fettsäuren entsteht die Gruppe der Eikosanoide, zu denen Prostaglandine, Prostazykline, Thromboxane und Leukotriene gerechnet werden. Die Eikosanoide besitzen hormonähnliche Qualitäten, d.h. sie beeinflussen physiologische Vorgänge.
Die Hauptfunktion der körpereigenen Lipide liegt in ihrer Bedeutung als Energiespeicher bzw. für die Energiebereitstellung.
In Körperruhe werden etwa 60 % der Energie aus der Verbrennung von Fetten gewonnen. Als Brennstoff nutzen die Zellen in erster Linie freie Fettsäuren, zum Teil aber auch Ketone. Ketone oder Ketosäuren entstehen, wenn in den Leberzellen mehr Azetyl-Co A anfällt, als in den Krebszyklus eintreten kann. Sie verlassen dann die Leberzellen, gelangen in die Blutbahn und werden den Zellen als zusätzliche Energiequelle angeboten. Die wichtigsten Ketone sind Azetoazetat, Beta-hydroxybuttersäure und Azeton. Sie treten normalerweise nur in geringen Mengen auf. Wenn jedoch sehr viele freie Fettsäuren anfallen, etwa beim Fasten, bei sehr fettreicher Ernährung auch bei Diabetikern steigt die Konzentration der Ketone im Blut an. Sie stellen beim Fasten bzw. bei Hungerzuständen eine wichtige Energiequelle dar. Eine Übersäuerung entsteht bei zu hoher Ketonkonzentrationen im Blut, die beispielsweise beim Diabetiker zum Koma und zum Tod führen kann.
Die Energiereserven des Körpers in Form von Fetten:
Die Hauptenergiemenge wird in Form der Triglyzeride gespeichert. Fett stellt eine sehr effektive Form der Energiespeicherung dar und besitzt mit 9 Kal/g eine sehr hohe Energiedichte. Im Fett ist dagegen relativ wenig Wasser enthalten. Pro Gewichtseinheit in den Fetten kann 5-6 mal mehr Energie gespeichert werden, als mit Hilfe der beiden anderen Energieträger.
Die meisten Triglyceride finden sich im Fettgewebe und liefern bei Bedarf durchschnittlich 80000-100000 Kalorien. Zusätzlich finden sich in der Muskulatur Fettdepots von ca. 2500-2800 Kalorien, während die Fette im Blut 70-80 Kal. besitzen. Die FFS im Blut enthalten etwa 7-8 Kal.
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