Die Tätigkeit der Muskulatur wird durch das motorische Nervensystem gesteuert. Nach Bedarf werden mehr oder weniger Muskelfasern erregt. Dazu wird die fortgeleitete elektrische Erregung über motorische Endplatten auf die Muskelfasern übertragen.
Im Bereich der Muskelzelle breitet sich die Erregung zunächst im den sog. transversalen Tubuli aus. Das sind kleine Öffnungen, die senkrecht in der Oberfläche der Muskelzelle angeordnet sind.
Unterhalb dieser Öffnungen befindet sich , waagerecht angeordnet, ein System von kleine Röhrchen, die sog. longitudinalen Tubuli, die Calcium . Ionen in hoher Konzentraten enthalten. direkt unterhalb dieser longitudinalen Tubuli befindet sich das kontraktile Sarkolemm. Auf eine noch weitgehend unbekannte Weise wird die Wand der longitudinalen Tubuli für die Calcium- Ionen durchlässig, wenn die von "oben" eintreffende Erregung die transversalen Tubuli in der dichten Nachbarschaft der Calcium- Bläschen erreicht.
Auf diese Weise steigt die Ca++- Ionen- Konzentrat in unmittelbarer Nähe der Myofibrillen an.( Aktionspotential), wodurch die Zusammen¬ziehung der Muskelfibrillen ausgelöst wird.
Vom Moment der Erregungsübertragung von der Nervenfaser auf die Muskelfaser bis zum Beginn der Muskelkontraktion vergeht etwa 1/1ooo Sekunde. Diese Zeit wird Latenzzeit genannt. Diese Latenzzeit wird zur Freisetzung der kontraktionsauslösenden Calciumionen im Zellinnern benötigt.
Nach Abschluß der Kontraktion werden die Calcium- Ionen mit Hilfe der sog. "Calcium- Pumpen", die sich in der Wand der Längsröhrchen befindet, wieder in die Längstubuli zurücktrantportiert, und die Spaltung des ATP wird beendet.
Muskeln arbeiten immer nur mit einem Teil ihrer Fasern. Nur so kann der Muskel Dauerleistungen wie langes Stehen und Tragen von Gegenständen ohne zu schnelle Ermüdung erbringen. Der Muskel verfügt somit über eine Reserve an Fasern, die bei beginnender Ermüdung eingesetzt werden.
Die Leistungsfähigkeit eines Muskels kann durch Training gesteigert werden, bei Untätigkeit läßt sie nach.
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