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biologie artikel (Interpretation und charakterisierung)

Diagnostik - krebs erkennen



3.1 SYMPTOME Es gibt einige Anzeichen, die möglicherweise auf eine Krebserkrankung hindeuten. Wenn ungewöhnliche Schwellungen auftreten, eine Veränderung an einem Hautmal oder eine ungewöhnliche Blutung, zum Beispiel aus Mund, Darm, Harnröhre oder Geschlechtsorganen, sollte ein Arzt die Ursache klären. Andauernde Beschwerden wie chronischer Husten oder Heiserkeit, dauerhafte Auffälligkeiten bei der Verdauung oder ein ungeklärter Gewichtsverlust können auf einen Tumor hindeuten. Wenn solche Symptome auftauchen, ist das kein Grund, in Panik zu verfallen. Man sollte aber so bald wie möglich einen Arzt aufsuchen, um die Ursache zu klären.

3.2 UNTERSUCHUNGSMETHODEN
Viele Menschen meiden den Arztbesuch aus Angst vor der medizinischen \"Mühle\", in die man bei der Verdachtsdiagnose Krebs geraten kann. Die Untersuchungen sind aber notwendig, um folgende Fragen zu klären:
. Handelt es sich wirklich um einen Tumor?

. Wo sitzt der Tumor?
. Um was für einen Tumor handelt es sich?
. Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten?
. Hat sie sich auf die Lymphknoten ausgedehnt?

. Gibt es Fernmetastasen?
. Welche Behandlung wird den größten Erfolg bringen?
Die diagnostischen Möglichkeiten sind von Krebsart zu Krebsart verschieden. Die wichtigsten Verfahren sollen hier kurz vorgestellt werden. In den meisten Fällen führt erst die Kombination mehrerer Methoden zu einer eindeutigen Diagnose.


3.2.1 RÖNTGEN
Bei einer Röntgenuntersuchung wird der Körper mit elektromagnetischer Strahlung durchleuchtet. Er befindet sich dabei zwischen Strahlungsquelle und einem lichtempfindlichen Film. Verschiedene Gewebe reagieren unterschiedlich auf die Strahlung; man sagt, sie \"absorbieren\" die Strahlen unterschiedlich stark. Tumore ab einem Zentimeter Größe bilden sich als Schatten auf dem Röntgenbild ab - aber nur dann, wenn sie sich hinsichtlich ihrer Strahlenabsorption ausreichend von ihrer Umgebung unterscheiden. Röntgenuntersuchungen werden vor allem bei Verdacht auf Lungen- oder Brustkrebs durchgeführt. Aufnahmen von anderen Körperregionen können im Rahmen der Metastasensuche notwendig sein.

3.2.2 ULTRASCHALL
Dieses Verfahren steht heute in allen Kliniken und zahlreichen Praxen zur Verfügung. Es hat den Vorteil, daß es beliebig oft wiederholt werden kann, da es den Patienten keiner schädlichen Strahlenbelastung aussetzt. Mit der Ultraschalldiagnostik lassen sich herdförmige Veränderungen in den inneren Organen sichtbar machen. Dies gilt vor allem für Organe wie Leber, Niere, Milz, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse, Hoden, Vorsteherdrüse, sowie für die weibliche Brust. Die Methode erfordert allerdings eine große Erfahrung des Arztes. Die meisten Tumoren, die man im Bauchraum entdecken kann, liegen im Größenbereich von ein bis zwei Zentimeter, bei hautnahen Organen sogar im Millimeterbereich. Grundsätzlich ist aus dem Ultraschallbild eine Tumorerkrankung nicht immer von anderen, gutartigen Veränderungen zu unterscheiden. Mit einer sehr feinen Nadel kann der Arzt den verdächtigen Bereich punktieren. Der Ausstrich dieses Gewebetropfens wird dann zur Klärung der Diagnose unter dem Mikroskop nach Krebszellen abgesucht.


3.2.3 COMPUTERTOMOGRAPHIE
Die Computertomographie ist ein aufwendiges \"Röntgen\" verfahren, mit dem Schnittbilder von allen Körperregionen hergestellt werden können. Anders als das normale Röntgenbild zeigen sie den Körper im Querschnitt. Dieses Verfahren wird angewendet, um zusätzliche Informationen zu erhalten. Im Computertomogramm kann die Ausdehnung des Tumors oft genauer dargestellt werden. Der Arzt erhält dadurch z. B. wichtige Hinweise darüber, ob der Tumor operativ entfernt werden kann und wie umfangreich die Operation sein wird. Metastasen und vergrößerte Lymphknoten werden durch die Computertomographie ebenfalls

dargestellt.


3.2.4 SKELETTSZINTIGRAMM
Mit dieser Suchmethode können Tumorabsiedlungen in den Knochen dargestellt werden. Dazu wird dem Patienten ein schwach radioaktives Kontrastmittel gespritzt, das sich auf charakteristische Weise in den Knochen anreichert.

3.2.5 DARMSPIEGELUNG
Eine Darmspiegelung oder Koloskopie führt der Arzt bei einem Verdacht auf Dickdarmkrebs durch. Der Arzt untersucht dabei den Dickdarm von innen mit einem flexiblen Endoskop. Das ist ein biegsames Instrument aus Fiberglas, das unter anderem mit einer Lichtquelle und einer kleinen Optik ausgestattet ist. Damit kann der Arzt innen gelegene Organe auf einem Bildschirm sichtbar machen. Erkennt er verdächtige Veränderungen an der Darmschleimhaut, kann er direkt während der Spiegelung kleine Gewebeproben entnehmen. Die mikroskopische Untersuchung der Probe liefert dann die eindeutige Diagnose. Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) wird ähnlich wie die Darmspiegelung durchgeführt. Üblicherweise erhält der Patient zuvor ein Beruhigungsmittel, um die Untersuchung zu erleichtern.


3.2.6 BRONCHOSKOPIE
Die Bronchoskopie dient in Kombination mit Röntgenuntersuchung und Computer- tomographie zur Diagnose von Lungenkrebs. Sie funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Koloskopie. Das Bronchoskop wird unter örtlicher Betäubung durch die Nase in die Atemwege eingeführt. Verdächtige Veränderungen der Lungenschleimhaut werden ebenfalls durch eine Gewebeprobe untersucht.
Bei Verdacht auf ein Bronchialkarzinom gehört heute die Bronchoskopie zur wichtigen Standarddiagnostik. Dabei wird ein biegsames Rohr über die Nase in die Luftröhre bis in die Bronchien vorgeschoben. Ein optisches System aus Glasfasern erlaubt die Betrachtung der Schleimhäute.
Mit dem Gerät ist auch die Entnahme von Gewebsproben (Biopsien) möglich, die dann mikroskopisch untersucht werden. Auf diese Weise kann der Arzt die definitive Diagnose stellen. Im gleichen Untersuchungsgang kann er auch Sekret aus tiefen Bronchialabschnitten absaugen und ähnlich wie Sputum unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersuchen.

3.2.7 PET (POSITRONEN- EMISSIONS- TOMOGRAPHIE)
Bei dem PET werden mit Positronenmittern (kurzlebige Radionuklide z.B. F18) Stoffwechseluntersuchungen auf dem Gebiet der Tumor-, Hirn-, und Herzdiagnostik durchgeführt. Die Radionuklide werden mit Glucose vermengt und lagern sich im Körper bei Tumoren, welche einen erhöhten Stoffwechsel aufweisen, an. Die Strahlung dieser radioaktive Markierung (Tracer) wird dann mit dem Ringtomographen lokalisiert und der Computer ist dann in der Lage den Tumor dreidimensional darzustellen.


3.3 FRÜHERKENNUNG
Warum ist eine frühzeitige Diagnose so wichtig? Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung. Wie wichtig die rechtzeitige Diagnose ist, zeigt die Tabelle am Beispiel von Darmkrebs. In einem sehr frühen Stadium, wenn ein Tumor noch auf die Schleimhaut begrenzt ist, kann die Krankheit bei 8o-95 Prozent der Patienten geheilt werden. Haben sich dagegen schon Fernmetastasen gebildet, überleben nur weniger als 10 % Prozent der Patienten die nächsten fünf Jahre. Der Nutzen einiger Früherkennungsuntersuchungen ist bislang noch umstritten. Dazu gehören das Abtasten der Brust und die Vorsorgeuntersuchung für Prostata - Krebs. Bislang gibt es keine stichhaltigen Beweise dafür, daß damit die Rate der tödlich verlaufenden Krebserkrankungen in der Bevölkerung gesenkt werden kann. Der Nutzen anderer Früherkennungsuntersuchungen ist dagegen erwiesen.

3.3.1 THERMOGRAMM
Die Hauttemperatur ändert sich als Folge einer Störung im darunterliegenden Gewebe, etwa mangelhafter Durchblutung, einer Schwellung oder Krebserkrankung. Dies läßt sich mit Hilfe einer Infrarotkamera darstellen. In diesem Thermogramm hebt sich Krebsgewebe gelb von den übrigen Körperregionen ab.






3.3.2 FRÜHERKENNUNG BEI BRUSTKREBS
Achtzig Prozent aller Brustkrebse treten bei Frauen auf, die über 50 Jahre alt sind. Zahlreiche Studien haben in den letzten Jahren ergeben, daß in dieser Altersgruppe mit Hilfe der Mammographie (einer Röntgenaufnahme der weiblichen Brust) Tumore in einem frühen Stadium aufgespürt werden können. Bei jüngeren Frauen wird dagegen ein Viertel der Tumore übersehen. Das hängt damit zusammen, daß das Brustgewebe jüngerer Frauen relativ dicht strukturiert ist. In Deutschland gehört die Mammographie leider noch nicht zum gesetzlichen Vorsorge - Programm der Krankenkassen, obwohl zahlreiche Experten für eine jährliche Untersuchung ab dem 50. Lebensjahr plädieren. Eine Mammographie wird nur von der Krankenkasse bezahlt, wenn der Arzt einen Verdacht bescheinigt. Es liegt also im Ermessen des behandelnden Arztes, ob er die Untersuchung veranlaßt. In Ländern, in denen die Mammographie bereits als Vorsorgeuntersuchung angeboten wird (z. B. Schweden), konnte die Sterblichkeit an Brustkrebs gesenkt werden.


3.3.3 FRÜHERKENNUNG BEI LUNGENKREBS
Lungenkrebs ist die häufigste Todesursache durch Krebs in Österreich. Die Krankheit wird meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Die Überlebensrate beträgt, wie vor 30 Jahren, rund 15 %. Der Schlüssel zur Verbesserung dieser Situation liegt in der Früherkennung. Aber alle bisherigen Früherkennungsstudien schlugen fehl. An der Klinik für Pneumologie der Augusta - Krankenanstalt in Bochum werden derzeit zwei neue Verfahren getestet, die es ermöglichen sollen, Veränderungen in den Atemwegen schon in einem sehr frühen Stadium zu entdecken. Das erste Verfahren, die sogenannte automatische Sputumzytometrie, ermöglicht es, Tumore der Lunge oder ihre Frühstadien anhand einer Hustenschleimprobe zu erkennen. Dabei wird die DNA-Dichte, Form und Struktur der Zellkerne im Speichel (Sputum) bestimmt. Aus den Daten läßt sich dann bestimmen, ob es sich um eine normale oder eine krebsverdächtige Zellansammlung handelt. Durch das automatisierte Verfahren wird es erstmals möglich, eine große Zahl von Sputa zu analysieren, um aus der großen Zahl der Risikopatienten diejenigen herauszufiltern, die weiter untersucht werden sollen. Proben, die in der automatisierten Zytometrie auf Veränderungen in der Schleimhaut hindeuten, werden nach einem speziellen Verfahren angefärbt und mit dem Mikroskop weiterführend untersucht. Findet der Arzt auch mit dieser Untersuchung Auffälligkeiten, werden weitere Untersuchungen veranlaßt. Dazu gehören Röntgenuntersuchung, Computertomographie und eine Bronchoskopie. Eine weitere Methode, die Autofloureszenz-Bronchoskopie, wird derzeit ebenfalls in Bochum getestet. Sie basiert auf dem Prinzip, daß unter Einwirkung von Licht einer bestimmten Wellenlänge die Schleimhaut Licht reflektiert, d.h. zur Fluoreszenz angeregt wird. Diese Autofluoreszenz ist bei gesundem Gewebe mindestens zehnmal höher als bei einer krebsigen Veränderung. Die Vorteile des neuen Verfahrens gegenüber der konventionellen Bronchoskopie werden derzeit in zwei großen Studien in Nordamerika und Europa überprüft. Vorläufige Ergebnisse zeigen, daß mit der Autofluoreszenz-Bronchoskopie mehr als doppelt so viele Frühstadien festgestellt werden als mit der konventionellen Bronchoskopie.

 
 

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