Der Ritus der Mumifizierung
1. Waschen des
Körpers des Toten
mit Wasser oder süß duftendem
Palmöl 2. Gehirn mit einem langen Bronzehaken
stückchenweise durch die Nase gezogen 3. Eingeweide
Darm, Leber, Lunge und Magen wurden herausgeschnitten, Herz blieb
im Körper; Trocknung der anderen inneren Organe in Natronsalz, mit Baumharz
überzogen, mit Binden umwickelt und in spezielle Krüge (Kanopen) gelegt 4. Körper wurde in ein Natron-"Bad" (ohne Wasser) gelegt, in dem er 35-40 Tage blieb um das Wasser im toten Körper zu entziehen; füllen Hohlräume mit Leinentüchern, Sand oder Sägemehl, oder es wurden auch die mit Binden umwickelten inneren Organe hineingelegt 5. In trockene Haut des Körpers wurden parfümierte Öle und Harze ein-gerieben à weich und wohlriechend. 6. Die Stelle, an der der Körper aufgeschnitten worden war, wurde mit einem Amulett abgedeckt. 7. Der Körper wurde mit Leinenbinden umwickelt; Zwischen die Schichten wurden glücksbringende Amulette gelegt. 7. Mit einer aus Gold bemalten Maske oder bemalten Leinen oder Gips, wurden der Kopf und die Schultern bedeckt. 9.Der mumifizierte Körper wurde in einen Holzsarg gelegt, der Menschenform hatte und mit Malereien und Zaubersprüchen geschmückt war (innen sowie außen).
Mumie
- aus arabisch für Erdharz
- vor Verwesung geschützter Leichnam
- Mumifizierung entsteht:
a) auf natürliche Weise (z. B. durch Austrocknung oder durch völligen Luftabschluss und chemische Einwirkungen der natürlichen Umgebung bei Moorleichen)
b) durch verschiedenste künstliche Verfahren
- bewusste und beabsichtigte Erhaltung des Leichnams im Rahmen ausgedehnter Totenkulte und Ahnenverehrung wird bzw. wurde in vielen Weltgegenden ausgeübt (Indien, Indonesien, in großen Teilen Afrikas, Australiens und Ozeaniens, aber auch in Süd- und Mittelamerika)
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