Die Gehälter von Spitzensportlern sind im Laufe der Sportgeschichte kontinuierlich angestiegen. Während Sportler früher mit dem verdienten Geld gerade einmal über die Runden kamen, leben Spitzenathleten heute im reinen Luxus. Und das obwohl die sportlichen Leistungen früher nicht viel schlechter waren als heutzutage. besonders durch zahlreiche Werbepartner ist es ihnen in den letzten Jahren ermöglicht worden, einige Millionen Mark im Jahr zu verdienen. Aber auch von ihren Vereinen bekommen Sportler eine Menge Geld und bei Sportarten wie zum Beispiel Tennis, Golf oder auch Fußball gibt es zusätzlich noch sehr hohe Antrittsgagen und Siegprämien. Ein entscheidender Grund für diese "Gehälterexplosion" ist sicherlich der Aufschwung der letzten Jahre, der durch die zunehmende Popularität und verbesserte Vermarktung des Sports hervorgerufen wurde.
In den Medien wird in der letzten Zeit sehr viel über die Gehälter von Spitzensportlern diskutiert. Den Athleten wird immer wieder vorgeworfen, dass sie trotz eines sehr hohen Gehalts nicht immer die bestmögliche Leistung bringen. Die Frage, ob Spitzenathleten zu viel verdienen oder nicht wird im folgendem Text genau untersucht.
Bei genauer Betrachtung findet man viele Argumente, die dafür sprechen, dass Sportlergehälter nicht zu hoch, sondern
vielmehr eine gerechte Bezahlung sind.
Ein wichtiges Argument ist zweifelsohne, dass auch Spitzensportler ihr Geld redlich verdienen müssen und Topleistungen bringen. Denn es ist bestimmt kein Kinderspiel, in einer Sportart an die Spitze zu gelangen und sich dort über mehrere Jahre zu behaupten. Jahrelanges, tägliches Training und eine große Begabung sind dabei dringend notwendig. Deshalb darf man die harte Arbeit, die sich hinter einem Sportstar versteckt nicht unterschätzen. Vor allem bei Sportarten wie Fußball, Tennis und Basketball, die sehr beliebt sind und deshalb ein riesiger Konkurrenzkampf besteht, ist es enorm schwierig, sich von Jahr zu Jahr erneut zu beweisen und an der Spitze zu bleiben. Denn es gibt genug Beispiele, bei denen sich Athleten nach vorne gearbeitet haben und ein Jahr später wieder von der Bildfläche verschwunden sind. Es ist also nicht leicht, als Sportler das große Geld zu machen.
Allerdings ist das nicht der einzige Grund, der dafür spricht, dass die hohe Bezahlung des Spitzensports in Ordnung ist. Die Gehälter sind außerdem gerechtfertigt, weil jeder das verdienen sollte, was er einbringt. Ein Spitzensportler zum Beispiel kann Massen bewegen, erst durch ihn kommen die Zuschauer ins Stadion und zahlen somit teure Eintrittspreise an die Veranstalter. Ohne diese Stars könnten Fußballvereine, Tennisveranstalter oder auch Motorsportrennställe in der heutigen Zeit kaum noch überleben. Aber auch die Werbepartner, die zweite große Einnahmequelle von Topathleten, profitieren trotz der hohen Zahlungen an die Sportler aus der Zusammenarbeit. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Spitzensportler heute kaum noch als normale Sportler, sondern mehr als Vorbilder oder Idole betrachtet werden und deshalb in der Lage sind, andere Menschen zu überzeugen. Ein anderes schwerwiegendes Argument ist, dass Sportler oft ein großes Risiko eingehen müssen um an die Spitze zu gelangen. Denn um ganz nach oben zu kommen ist es oft notwendig, dass man die Schule oder sein ursprüngliches Berufsleben abbricht. Wenn dann eine schwere Verletzung oder ein starker Leistungsabfall kommt, und somit keine Möglichkeit mehr besteht als Sportler Geld zu verdienen, ist eine gute Bezahlung mehr als gerecht. Hinzu kommt, dass es dann kaum noch möglich ist einen Schulabschluss nachzuholen oder den alten Beruf zu ergreifen. Deshalb haben es Spitzenathleten verdient für ihr hohes Risiko sehr gut bezahlt zu werden.
Ein anderer nicht zu übersehender Aspekt, der für die Gerechtigkeit von hohen Gehältern im Spitzensport spricht, ist mit Sicherheit, dass Sportler ihre Gesundheit aufs Spiel setzen müssen um Erfolgreich zu sein. Die körperlichen Belastungen, denen Athleten ausgesetzt sind, werden in der Öffentlichkeit oft unterschätzt. Wenn man sich allerdings ehemalige Spitzensportler ansieht, wird man merken, dass bei sehr vielen von ihnen nach der aktiven Laufbahn bleibende gesundheitliche Schäden zurückgeblieben sind oder sich im nachhinein bemerkbar machen. Allerdings besteht auch während der Laufbahn ein großes Risiko. Besonders bei Sportarten wie Motorsport, Boxen, Skisport oder auch Eishockey begeben sich die Sportler täglich in Gefahr, schwere Verletzungen davonzutragen. Selbst Todesfälle sind nicht auszuschließen, wie man an zahlreichen Beispielen aus dem Motorsport und Skisport gesehen hat. Daran ist erkennbar, wie gefährlich Spitzensportler leben und dass eine Menge Mut dazu benötigt wird, sich in einen Formel-1 Wagen zu setzten oder auf Skiern einen Abfahrtshang hinabzufahren.
Andererseits gibt es viele Gründe, die belegen, dass die Bezahlungen an Spitzenathleten zu hoch sind.
Ein entscheidender Aspekt ist, dass durch die hohen Gehälter der Leistungsdruck auf die Sportler anwächst und dadurch die Leistungen nachlassen. Besonders auf junge Athleten, die noch vor einer großen Karriere stehen, hat dieser Druck oft sehr negative Auswirkungen. Wenn zum Beispiel ein sehr junger Fußballer in seinen ersten Jahren als Profi ein Millionenangebot eines Spitzenvereins erhält, wirkt sich das nicht fördernd auf seine Leistung aus. Es wird ihm immer wieder vorgehalten, dass er viel verdient und deshalb besonders gute Leistungen bringen muss. Junge Sportler sind selten in der Lage einem so starken Druck standzuhalten. Ein Leistungsabfall ist deshalb vorprogrammiert. Aber auch für erfahrenere Sportler ist es nicht leicht unter einem so hohen Druck in Ruhe weiter zu arbeiten und Topleistungen zu bringen.
Ein weiteres Argument ist, dass die hohen Gehälter den eigentlichen Sport in den Hintergrund rücken. Steht ein wichtiges Turnier an, mit einer hohen Antrittsgage und hohen Preisgeldern, sind Sportler oft übermotiviert und handeln nicht mehr nach ihrem Verstand. Wenn sie zum Beispiel leicht verletzt sind, lassen sie sich "fitspritzen" um keinen Schmerz mehr zu spüren, oder treten trotz einer Verletzung an. Dies kann zur Folge haben, dass sie sich wegen ihres falschen Ehrgeizes noch stärker verletzen. Gegen diesen Eifer wäre absolut nichts einzuwenden, wenn er allein wegen des sportlichen Aspekts, und nicht des Geldes wegen.
Das wahrscheinlich wichtigste Argument, das zeigt, wie unfair die Bezahlung im Spitzensport ist, ist die Ungerechtigkeit der Gehälter im Vergleich mit anderen Leuten. Wenn man einen Spitzensportler, der mehrere Millionen im Jahr verdient, mit einem normalen Arbeiter vergleicht, wird man feststellen, dass der Arbeiter genauso viel arbeitet wie der Sportler. Trotzdem wird man aber auch merken, dass ein Arbeiter im Vergleich zu einem Spitzenathleten nur sehr wenig verdient. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit die zunehmende Popularität des Sports und das daraus folgende Vermögen der Vereine, das immer mehr in Spielergehälter investiert wird. Bei genauer Betrachtung stellt sich aber die Frage, wie es dazu kommt, dass ein Arbeiter mindestens genauso viel leistet, aber viel weniger verdient! Ein Spitzensportler, der zwei- bis dreimal am Tag trainiert und am Wochenende ein Spiel beziehungsweise ein Turnier hat leistet nicht annähernd so viel wie zum Beispiel ein Bauarbeiter, der acht Stunden am Tag harte Arbeit vollbringt. Es ist also im höchsten Maße ungerecht, dass ein Sportler, der nicht einmal eine gute Ausbildung haben muss, so viel Geld verdient. Hinzu kommt, dass es auch andere Spitzensportler gibt, die durch ihre Sportart fast nichts verdienen, weil diese nicht so populär ist wie Fußball oder ähnliches.
Nach der ausführlichen Darlegung aller wesentlichen Aspekte kann eine begründete und abgewogene Beurteilung erfolgen.
Es ist zwar richtig, dass Spitzensportler sehr viel trainieren müssen und deshalb ein hohes Gehalt verdient haben, aber eine so übermäßige Bezahlung wie in der heutigen Zeit kann dadurch keineswegs gerechtfertigt werden. Ein entscheidender Aspekt in dieser Frage ist die Ungerechtigkeit der Gehälter im Vergleich zu anderen Berufen. Auf der anderen Seite sollte man die Leistungen von Spitzenathleten und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken nicht unterschätzen. Es ist aber auch richtig, dass durch die hohen Gehälter der eigentliche Sport immer mehr in den Hintergrund rückt und dadurch vielen der Spaß am Sport genommen wird. Bei genauer Betrachtung und Bewertung dieser Argumente, kommt man zu dem Schluss, dass Sportler eine gute Bezahlung verdient haben. Allerdings sind die Gehälter in der heutigen Zeit eindeutig zu hoch.
In Zukunft wäre es wünschenswert, wenn Vereine den Sportlern keine Millionenbeträge mehr zahlen, sondern das Geld in die Jugendarbeit investieren würden. Der Sport würde dadurch gefördert und nicht, wie durch zu hohe Gehälter, zur Nebensache gemacht werden. Für die Leistungen hätte dies sicherlich keine negativen Auswirkungen. Im Gegenteil, es würde wieder viel mehr Spaß machen, ein Fußballspiel oder ein Formel-1 Rennen anzusehen.
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