6.1 WAS KÖNNEN WIR LEISTEN?
Kinder beim Bewegungsspiel beobachten und dabei Mängel und Schwächen er-
Kennen
Bewegungsanregungen geben
Verschiedene Erklärungen und Anregungen vorstellen und
Vor allem auch für dieses wichtige Thema sensibilisieren und mobilisieren
Unter "Schwächen" werden Bewegungseinschränkungen verstanden, z.B.: eine eingeschränkte Gleichgewichtsfähigkeit. Die Kinder sollten zusätzlich eine gezielte und langfristige Bewegungsförderung in dafür speziell eingerichteten Förderungsgruppen mit besonders qualifiziertem Personal erhalten.
Als ein machbarer Weg für jeden Sportverein (usw.) wird empfohlen:
1. Jungen und Mädchen beim Bewegungshandeln beobachten. Falls Mängel festgestellt werden und diese sich trotz mehrmaligem Üben nicht nach kurzer Zeit verringern versuchen, eine gezielte Hilfestellung zu geben. Auch die Eltern sollten auf Mängel hingewiesen werden! ( Hör - und Sehfähigkeit überprüfen lassen )
2. Bleibt das Bewegungsverhalten trotz individueller Anregungen auffällig, sollten die Jungen und Mädchen und ihre Eltern über mögliche Hilfsmöglichkeiten informiert werden.
Es sollte vor allem die Gesamtsituation, das soziale Umfeld, ( möglicherweise Probleme im Elternhaus ) beobachtet werden. Diese Faktoren könnten eventuelle Mängel hervorrufen.
6.2 WIE WIRD MAN VIELEN KINDERN GERECHT?
Spannende, abwechslungsreiche, erlebnisreiche Anregungen
Verstärkungen, wie Lob, Schulterklopfen; Mutmachen durch Optimismus
Freie, offene Betätigungsmöglichkeit mit anregenden Materialien
Keine Leistungsanforderungen; alles muß freiwillig, zwanglos sein
Auf individuellen Stärken aufbauen
Gelenktes Hinführen zu Bewegungsfertigkeiten mit kindgerechten Anweisungen
Aufnehmen aktueller Bedürfnisse der Mädchen und Jungen
Jedes Kind ist anders!
6.3 PROZESSORIENTIERTES LERNEN IM ANFÄNGERSCHWIMMUNTERRICHT
Folgende Prinzipien können prozeß - und erlebnisorientiertes Lernen fördern:
SICH - AUSDRÜCKEN - DÜRFEN: Denn: Der Lernprozeß baut auf den von den Kindern selbst gemachten Erlebnissen und Erfahrungen auf.
FRAGEN STELLEN: Es sollten Fragen gestellt werden wie "Wie ist es dir ergangen?" "Hast du dich gut gefühlt?", durch deren Beantwortung sich der einzelne Schüler seiner Empfindungen bewußt wird.
SPRACHE: Mit der Verwendung einer bestimmten Sprache (Sprechen in Metaphern) können Bewegungsaufgaben und Impulse mit Leben gefüllt werden. Damit werden sie für Kinder interessanter und lustiger.
IMPULSGEBUNG: Statt "Wer kann ...?" mehr das "Wie kann...?" als Anregung zum "Probiert einmal aus, wie man das machen kann und zeigt uns eure Lösungen."
MIMIK UND GESTIK: "Der Lehrende, aber auch der betrachtende Schüler muß seinen Blick auf das richten, was im Lernenden vorgeht, um dies im Lernprozeß nutzbar zu machen."
VARIATION DER SITUATION: Üben durch Variation der Situation, Ausgangslage, Zielstellung, Hilfe oder Aufgabenstellung führt zu sicherer Beherrschung des Gelernten.
GEGENSATZERFAHRUNGEN: Bei der Übung "Laß dich von mir durch das Wasser ziehen und mache es mir so schwer/leicht wie möglich!" wird z.B.: bewußt der Wasserwiderstand gesucht bzw. vermieden. Auf jeden Fall wird das Bewegungsgefühl des einzelnen Schülers vertieft.
UNTERRICHTSSTIL: Ein positives gegenseitiges Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Schüler ist sehr wichtig. Die Aufgaben werden ohne Zwang gestellt und mit viel positiver Verstärkung begleitet.
DIFFERENZIERUNG: Jedem Kind wird ausreichend Zeit gegeben, seine eigenen Erfahrungen zu machen und Ideen umzusetzen. Die Offenheit der Aufgabenstellung läßt viele Lösungsmöglichkeiten verschiedener Schwierigkeitsgrade zu, wodurch eine Differenzierung für leistungsschwache und für fortgeschrittene Schüler gegeben ist.
GERÄTE UND MATERIALIEN: Der Erfahrungs - und Bewegungsraum wird durch den Einsatz möglichst vieler Geräte und Materialien erweitert.
MITEINANDER LERNEN: Die Kinder sollen zum Miteinander angeregt werden. Kinder lernen sehr schnell durch Nachahmung!
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