1. Kapitel
Am Anfang der Erzählung steht zunächst ein kurzer Bericht, der über das, was bis dato - also im Jahre 1966 - geschehen war, Bescheid gibt. Der Schauplatz des Geschehens ist der Ort Birglar, der im Rheinland liegt. Im Frühling des vorherigen Jahres wäre vor dem Amstgericht des Ortes ein Fall behandelt worden, über den die Öffentlichkeit nur wenig erfahren habe. Alle lokalen Zeitungen hätten über den Fall nur eine überraschend kleine Notiz gebracht, in der es hieß, dass Vater und Sohn Gruhl einen milden Richter gefunden hätten. Der zuständige Richter Dr. Stollfuss beschloss, die beiden zu jeweils 6 Wochen Haft und vollem Schadensersatz zu verurteilt - was ein mildes Urteil war, wenn man bedenkt, dass die beiden erst einen Jeep der Bundeswehr abbrannten und der Sohn anschließend desertierte. Die Redaktionen des \"Duhrtalboten\" und des \"Rheinischen Tagblatts\" beschlossen beide den Fall nicht übermäßig publik zu machen.
Die beiden Gruhls werden im kleinsten Gerichtssaal vernommen, der zur Verfügung steht. Als erster hatte der Vater auszusagen: Johann Gruhl gibt an, nach der Volkshochschule in die Lehre gegangen zu sein, Kurse an der Kunstgewerbeschule belegt zu haben, wo er dann die Meisterprüfung abgelegt habe. Von 1940 bis zum Kriegsende sei Gruhl sen. Soldat gewesen, aber niemals an den Kampfhandlungen beteiligt - er habe lediglich gestohlene Möbel aus dem besetzten Frankreich restauriert. In diesem Zusammenhang protestiert der Staatsanwalt gegen den Begriff \"gestohlen\", weil er seiner Meinung nach \"[...] angetan sei, >>überholte Kollektivvorstellungen von deutscher Barbarei>französischen Eigentums aus dem besetzten Frankreich>von Bundeswehrmenschen und CDU/CSU-Abgeordneten wimmeleanderswo sich als Hüter der christlichen Moral aufzuspielen |