Definition + Ziel der Beweglichkeit
Unter Beweglichkeit versteht man die Fähigkeit eines Menschen, Bewegungen mit großen Schwingungsweiten bzw. großen Bewegungsamplituden in einem oder mehreren Gelenken auszuführen zu können.
Die Beweglichkeit ist eine motorische und konditionelle Grundeigenschaft. Sie ist als Mittler zwischen den konditionellen und koordinativen Fähigkeiten Grundvoraussetzung für eine quantitativ und qualitativ gute Bewegungsausführung.
Ziel des Beweglichkeitstrainings ist die Optimierung der Dehnfähigkeit der Muskulatur. Allerdings muss man hier das sportbedingte Dehnen von der Rehabilitation unterscheiden, da hier vorderstes Ziel des Dehnens die Steigerung der Gelenkigkeit ist.
Gelenkigkeit, Dehnbarkeit und Hypermobilität
Unter Gelenkigkeit versteht man den durch die knöcherne Gelenkstruktur, den Knorpel, die Bandscheiben und die Menisken begrenzten Bewegungsbereich, d.h. die Beweglichkeit der Gelenke und deren Gelenkkapseln
Unter Dehnbarkeit versteht man die Bewegungsweite der beteiligten Muskel, Sehnen, Kapseln und Bänder.
Hypermobilität ist eine überstarke Beweglichkeit von Muskeln, Sehnen, Bändern, Kapseln und Gelenken die über die normale wünschenswerte Beweglichkeit weit hinaus geht und sehr ungesund ist.
Arten der Beweglichkeit
- Allgemeine und spezielle Beweglichkeit:
allgemeine Beweglichkeit der wichtigsten Gelenke ↔ spezielle Beweglichkeit in einem Gelenk
- Aktive und passive Beweglichkeit:
Ohne Krafteinwirkung von außen ↔ mit Krafteinwirkung von außen
- Statische und dynamische Beweglichkeit:
länger statisch gehaltene Übungen ↔ mit Schwung ausgeführte Übungen
Muskeltonus
Der Muskeltonus beschreibt die Grundspannung der Muskulatur die nötig ist, um die Körperhaltung zu regulieren. Er basiert auf einer reflektorischen Dauererregung. Muskeltonus und Beweglichkeit sind von einander abhängig. Bei einem hohen Muskeltonus bzw bei einer verminderten Entspannungsfähigkeit sind die Muskel nur gering Dehnbar. Ein hoher Muskeltonus schränkt daher die Beweglichkeit ein.
Abhängigkeit der Beweglichkeit
- von der Tageszeit: morgens geringe Beweglichkeit, über den Tag konstant
- von der Temperatur: je Wärmenr desto größer die Beweglichkeit
- vom Dehnen: je mehr gedehnt wird desto mehr steigt die Beweglichkeit an
- von der Kraft: Balance zwischen Agonist und Antagonist, mehr Kraft → mehr dehnen
- von Alter und Geschlecht: Frauen beweglicher als Männer, Optimum bei 25 bzw 20 Jahren
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