W.H. Fox Talbot entstammte aus einer angesehenen Familie und studierte in Cambridge. Er betätigte sich als Archäologe und Philologe, trat in die Politik ein und wurde schließlich Parlamentsmitglied. Sein Interesse aber gehörte der Mathematik, Chemie und Physik. Besondere Forschungen über Licht brachten ihn zu der Überlegung, die Camera obscura durch chemische Lichtaufzeichnungen zu nützen.
Seit 1835 beschäftigte er sich mit der Camera obscura und kam rasch zum Durchbruch. Er stellte mit lichtempfindlichem Papier versehene, kleine Kameras rings um sein Haus auf. Sie zeigten schließlich auf dem naß eingelegten Papier alle die unterschiedlichen und dennoch objektiven Ansichten jeder Seite des Hauses. Bald darauf entwickelte Talbot weitere Verbesserungen: 1841 erhielt er das Patent auf empfindlicheren Papieren mit Belichtungszeiten von zwei bis drei Minuten, \"Kalotypie\" (vom griechischen kalos = schön) genannt, wobei bereits durch ein Transparentmachen des Negatives (indem man Wachspapier verwendete) eine positive Kontaktkopie zu erzielen war. Die letzte Kopie bestand dann einfach wieder aus Silberchloridpapier. 1844 erschien dann sein erstes mit Fotografien versehenes Buch \"The Pencil of Nature\".
Das Entscheidende an der Erfindung Talbots waren das Aufnehmen auf Papier, das Erzeugen eines Positivs nach dem entstandenen Negativ und die damit gegebene Vervielfältigung.
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