Genau vor diesem Horrorszenario warnen Atomexperten, die Mochovce inspizierten. Die slowakische Atomaufsichtsbehörde "Urab Jadroveho Dozoru" (UJD) will sich jedoch auf keine Diskussion einlassen. Sie erteilten die prinzipielle Genehmigung den Reaktor in Betrieb zu nehmen.
Sollten die österreichischen Bemühungen scheitern, dürften die slowakischen Ingenieure die Regelstäbe (kurz OB`s) per Knopfdruck herausfahren, damit die nukleare Kettenreaktion eingeleitet werden kann.
Kurz vor der Übernahme der EU-Präsidentschaft Österreichs wurde der Ruf laut, Österreich sollte im Rahmen der EU ein Veto gegen allfällige Beitrittsverhandlungen mit der Slowakei anmelden.
Auch Prominente Österreicher, wie der Sänger Rainhard Fendrich, die Präsidentschaftskandidatin Gertraud Knoll, die ORF-Moderatorin Karin Resetaritz und der Kabarettist Andreas Vitasek, um nur einige zu nennen, geben sich kämpferisch gegen das AKW Mochovce.
Ausgelöst wurde der Aufstand durch massive Sicherheitsbedenken renommierter Nuklearexperten.
Wolfgang Kromp, der Leiter der 22köpfigen Expertendelegation, vom Wiener Institut für Risikoforschung präzisierte seine Bedenken gegen das AKW Mochovce. Er bemängelte, daß die Materialeigenschaften des Reaktordruckbehälters hinter der russischen Norm sind, ja nicht einmal den Großzügiger ausgelegten slowakischen Vorschriften genügen. Der Druckbehälter würde anstatt 40 bloß 6 bis 25 Jahre halten. Sogar die Mindestschutzvorrichtungen für die Schweißnähte wurden nicht eingebaut. Für Kromp schlicht ein Skandal.
Sensationell auch die Aussage des Sprechers der hochangesehenen, deutschen Gesellschaft für Reaktorsicherheit Heinz-Peter Butz:
Wir können dem Kraftwerk keinerlei Persilschein ausstellen. Unsere Experten haben zu wenig Zeit, wir müssen noch in die Tiefe gehen - wichtige Befunde liegen noch nicht vor.
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