Nach seiner Geburt hat der Stern vorläufig eine stabile Phase vor sich. Durch sein hydrostatisches Gleichgewicht Gravitations- und Druckkräften behält er seine sphärische Gestalt bei, höchstens beeinträchtigt durch seine leichte Verformung zu einem Rotationsellipsoid, denn immerhin rotiert der frischgeborene Stern ja praktisch immer.
Der Stern ist möglicherweise noch von Teilen seiner Wolke umgeben, eventuell wird sich ein Planetensystem daraus bilden. Er ist noch recht ausgedehnt und kühl, wenn man ihn mit älteren Sternen vergleicht. Kühl bedeutet in diesem Zusammenhang aber immerhin noch mindestens 2000 K, und das auf der Sternoberfläche.
Nun ist es aber so, daß jedes Objekt entsprechend seiner Temperatur Wärmestrahlung aussenden muß. Genau das tut auch der neue Stern. Da sein Zentrum heißer ist als die Oberfläche, wird zunächst die Oberfläche durch die Wärmestrahlung auskühlen, doch es besteht ein konstanter Wärmefluß vom Zentrum zur Oberfläche hin. Langsam, aber sicher, kühlt so das Zentrum allmählich aus. Dadurch gewinnt die Gravitation langsam die Oberhand und komprimiert den Stern weiter, doch hierdurch wiederum wird sofort neue Wärmeenergie erzeugt, die wieder entsprechenden Widerstand liefert. Im Laufe der Zeit wird der Stern so immer dichter und immer heißer.
Im Gegensatz zu den implosionsartigen Kontraktionen der Globulen in den Nebeln, aus denen der Stern hervorgegangen ist, handelt es sich hierbei jedoch um ein gemächliches Zusammenziehen, das Millionen von Jahren dauern kann, ohne daß irgendwelche anderen Prozesse auftreten. Es ist zwar eine für unsere Maßstäbe gigantische Energieabstrahlung, die hier stattfindet, aber die potentielle Energie, die aus reiner Kontraktionswärme gewonnen werden kann, ist um viele Größenordnungen höher. Tatsächlich ist es auch so, daß der Stern nicht mehr weiter kontrahieren würde, könnte man alle Energie am Entweichen hindern.
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