Die Realität könnte diese Prognosen sogar noch
übertreffen. Der IPCC hat darauf hingewiesen, daß
einige Faktoren unzureichend in die Berechnungen
eingeflossen sind:
Beispiel Ozeane: Ein beträchtlicher Teil des CO2
aus der Luft wird von den Ozeanen aufgenommen und
von ihnen gelöst (wie Kohlensäure im
Mineralwasser). Der Treibhauseffekt bewirkt auch
eine Erwärmung der Ozeane, so daß diese weniger CO2
aufnehmen. Dadurch gelangt mehr CO2 in die
Atmosphäre, der Treibhauseffekt verstärkt sich, es
wird noch wärmer. Dieses wird im Fachjargon als
\"positive Rückkopplung\" bezeichnet; die
Auswirkungen sind negativ.
Beispiel Methan: Wenn sich Dauerfrostboden und
Tundra durch den Treibhauseffekt erwärmen, können
sie enorme Mengen an Methan freigeben. Im Vergleich
zum heutigen Methangehalt in der Atmosphäre sind
die noch schlummernden, natürlichen Vorkommen
dieses Gases gewaltig. Das entweichende Methan
würde den Treibhauseffekt verschärfen und eine
weitere, verhängnisvolle positive Rückkopplung in
Gang setzen. Beide Mechanismen könnten den
Treibhauseffekt explosionsartig beschleunigen und
intensivieren. Es gibt auch negative
Rückkopplungsmechanismen, die den Treibhauseffekt
abschwächen könnten. Diskutiert wird in diesem
Zusammenhang beispielsweise der Einfluß von Wolken,
Wasserdampf oder Gletschern. Doch selbst wenn
negative Rückkopplungen den Treibhauseffekt
eindämmen, umkehren werden sie ihn nicht.
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