Tonwiedergabegeräte durch mechanische Betätigung von bestimmten Instrumenten
Stiftwalzen, Spieldosen und Glockenspiele
Zählen zu den einfachsten Musikwerken; Sie bestehen aus einer Walze, auf der in bestimmter Weise Zähne (Stifte) befestigt sind. Bei der Umdrehung der Walze reißen die Zähne die über oder neben der Walze in einem besonderen Rahmen angebrachten Metallzungen an und versetzen sie so in Schwingungen. Bei Spieldosen geschieht der selbe Vorgang über eine Scheibe anstatt der Walze.
Bei Glockenspielen heben die Stiftwalzen Hämmer an, die gegen Glocken schlagen.
Orgelwerke (Drehorgel, Leierkasten, Orgelwalze)
Die Stiftwalzen heben die Ventile der einzelnen Pfeifen an und halten sie so lange offen, wie die Luft in die Pfeifen einströmen soll. Die Bälge, die den Wind erzeugen, werden durch die gleiche Antriebskraft betätigt, die die Walze in Umdrehung versetzt.
Das elektrische Klavier und Tretklavierspielapparate (Pianola, Phonola, Klaviola)
Bandförmige Notenblätter mit bestimmten Löchern und Schlitzen werden über eine Lochleiste geführt, deren Löcher mit jeder einzelnen Klaviertaste über einen Röhrengang verbunden sind. Kann die Luft durch einen Schlitz auf der Notenrolle durch den Röhrengang strömen, drückt sie die entsprechende Taste nieder oder wirkt unmittelbar auf den Hammer. Hilfslöcher auf der Rolle regeln auch die Pedale und die Windstärke und damit die Anschlagstärke und Lautstärke. Der Elektromotor erzeugt die Druckluft und zieht das Notenblatt weiter.
Bei Tretklavierspielapparaten wird die Kraft für den Tastenanschlag und die Fortbewegung des Notenbandes mit Hilfe zweier Fußbälge erzeugt und kann mit einem Hebel mit der linken Hand feiner geregelt werden. Die Geschwindigkeit des Stückes (die Geschwindigkeit des Bandes) kann am Tempohebel mit der rechten Hand nach Belieben eingestelt werden. Der Spieler hat damit großen Einfluß auf das Stück (Anschlag- und Zeitmaßveränderungen) Weiters kann die Abstufung der Stärkegrade im Gesamttonumfang durch eine getrennt veränderliche Baß- und Höhenwindzufuhr variiert werden
Violinspielapparat
Bestehend aus 2-4 Geigenkörpern, die jeweils nur mit einer der 4 Saiten bespannt sind. Jeweils ein Bogen pro Körper wird durch einen Motor in kreisförmige Bewegung versetzt. Eine Lochblattrolle steuert "Finger", die die Saiten passend verkürzen.
Orchestrion
Das Orchestrion ist die Zusammenschaltung von vielen solchen mechanischen Instrumenten die alle miteinender gekoppelt gesteuert werden. (z.B.: Klavier, Geige, Flöte, Trommel, Pauke, Orgel usw.)
Früher sehr stark in Gaststätten; wurde jedoch nach und nach vom Radio verdrängt. Ein sehr schönes Exemplar kann noch heute im Wurschtelprater beim Pferderingelspiel bewundert werden.
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