Egal, ob nun der Monitor ein gestochen scharfes, flimmerfreies Bild von einwandfreier Geometrie liefert oder nicht, eine unerwünschte elektromagnetische Strahlung (und auch eine Röntgenstrahlung in Richtung Gesicht) sendet er in jedem Fall aus. Deren Menge und damit Schädlichkeit kann der Anwender leider nicht mit dem bloßen Auge feststellen. Aus diesem Grund existiert schon seit einiger Zeit eine Reihe von Richtlinien und Empfehlungen, deren Einhaltung durch die Hersteller eine entsprechend niedrige Strahlungsbelastung sicherstellt (oder sicherstellen soll). Bedauerlicherweise hat hierzulande keine dieser Richtlinien Gesetzeskraft (im Gegensatz zu einigen anderen EG-Ländern).
Die einfachste Forderung nach Strahlungsarmut, die heute fast jeder Monitor erfüllt, regelt die MPR-Norm des Schwedischen Nationalen Rats für Meßtechnik und Prüfung. Sie wurde 1988 als MPR-I aufgestellt und 1990 zur MPR-II erweitert. MPR-II besagt, daß der Monitor bestimmte Grenzwerte elektrostatischer, elektrischer und magnetischer Felder in 50 cm Abstand und bei 16 Meßpunkten rund um den Bildschirm nicht überschreiten darf.
1991 wurden die Bestimmungen durch die Schwedische Angestelltengewerkschaft mit Verabschiedung der TCO-91 verschärft. Sie schreibt einen zusätzlichen Meßpunkt 30 cm vor dem Bildschirm vor. Die für uns heute Maßgebende TCO-92 aus dem Jahre 1992 berücksichtigt zusätzlich die Nutek-Norm . Sie regelt den Energieverbrauch eines Monitors, der ja immerhin der größte Stromverbraucher im Rechner ist. Verlangt wird dabei eine stufenweise Abschaltung in den Stand-By-Modus, sofern keine Anwenderaktivitäten zu verzeichnen sind. Dabei soll in einer ersten Stufe der Energiebedarf auf 30-15 Watt und in der zweiten Phase auf nur noch 5 Watt reduziert werden. Diese Stufenweise Abschaltung erfolgt, um Spannungsspitzen zu vermeiden, welche durch Selbstinduktion erzeugt, zu hohen Strahlenbelastungen führen würden. (Es gibt inzwischen eine TCO-95- Norm, welche die TCO-92- Norm abgelöst hat.)
Die VESA (Video Electronics Standards Association) hat nach dem Vorbild der Nutek-Norm das Digital Power Management Scaling verabschiedet, das schrittweise ein dreistufiges Herunterfahren des Systems regelt. Gesteuert wird das Ganze durch einen Treiber, der über die Grafikkarte entsprechende Signale sendet.
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