Energie ist die Grundlage des Lebens. Ohne die
Sonnenwärme wäre der Planet Erde kalt und unbelebt.
In den vergangenen 200 Jahren koppelten sich die
Menschen zunehmend von den natürlichen
Sonnenenergieströmen ab, um auf immer größere
Mengen endlicher Ressourcen wie fossile Brennstoffe
und Uran zu bauen. Diese jedoch belasten die Erde
und ihre Bewohner in einem noch nie dagewesenen
Ausmaß. Der Raubbau an den Ressourcen
zerstört die Ökosysteme und bedroht die
Lebensgrundlage aller Lebewesen. Die Erde gibt, was
die Lebewesen brauchen, in Hülle und Fülle, aber
nur, wenn die ökologischen Grenzen respektiert
werden. Das Überschreiten dieser Grenzen, also die
leichtsinnige Verschwendung von Energie, stellt das
Überleben zukünftiger Generationen in Frage. Der
Energiehandel ist
ein Milliardengeschäft, an dem einige der weltweit
größten und mächtigsten internationalen
Gesellschaften beteiligt sind. Die Auswirkungen
dieses Geschäfts auf die Umwelt werden von den
Gesellschaften, die sie verkaufen, und von den
Staaten, die wirtschaftlich davon abhängen, nicht
oder kaum beachtet. Das muß sich ändern, sonst wird
die Zukunft in noch stärkerem Maße als heute von
chaotischen Klimaänderungen, Atomunfällen, Wald-
und Artensterben und der Bedrohung unserer
Gesundheit geprägt sein. Das heutige Energiesystem
ist unzeitgemäß, es basiert auf einer extremen
Ungleichheit. Ein Viertel der Weltbevölkerung im
Norden verschleudert knapp zwei Drittel der
weltweit kommerziell produzierten Energie. Der
Norden muß seinen Lebensstil ändern und der
Energieverschwendung Einhalt gebieten. Die Energie
in Industrie, Büros, Haushalten und
Transportsystemen kann problemlos auch intelligent
eingesetzt werden. Wahrer Fortschritt beginnt, wo
mit einem Minimum an Energie ein Maximum an Nutzen
gewonnen wird. Der Ausstieg aus Atomenergie und
fossilen Brennstoffen ist an der Zeit. An die
Stelle dieser umweltzerstörenden Energiegewinnung
können sofort erneuerbarer Energiequellen treten.
Eine effizientere Energienutzung verlangt neue
Technologien, neue Industrieinfrastrukturen und
neue soziale Systeme. Mit angemessener
Unterstützung seitens der Politik können diese
unerschöpflichen Energiequellen in Zukunft den
weltweiten Energiebedarf zu vernünftigen Preisen
decken. Wird die Wahl der erneuerbaren Energien mit
Bedacht getroffen, ist mit nur geringen Schäden für
die Umwelt zu rechnen. Gigantische Staudämme oder
Monokulturaufforstungen, wie sie die Politiker
favorisieren, sind nicht tragbar. Die Zerstörung
des globalen Ökosystems, z.B. durch weitere
Abholzung, darf sich nicht fortsetzen. Alternativen
in Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Industrie
müssen auf vernünftigen Grundsätzen beruhen und die
Bedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigen.
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