Die Erde und ihre Bewohner stehen in einem Kreislauf gegenseitiger Abhängigkeit zueinander: Der Mensch entnimmt der Erde Rohstoffe und Ressourcen und \"entsorgt\" diese später als Wärme, Müll oder Luftschadstoffe. Die Mengen dieses Rohstoff- und Energieflusses sind begrenzt. Ein limitierender Faktor ist, daß die nutzbaren Rohstoffvorkommen irgendwann zur Neige gehen. Die eigentliche Begrenzung stellt jedoch das Problem der Entsorgung dar. Beispiel Müll: Schon heute versinken die Industrienationen im Müll und bürden anderen ändern - vorzugsweise des Südens - in Form von Müllexporten die Lasten ihres verschwenderischen Lebensstils auf. Der weltweite Atommüllberg wächst ebenfalls stetig, aber noch immer gibt es weltweit kein Endlager für die radioaktive Erblast dieser gefährlichen Technologie. Die Frage ist auch nicht, wann die fossilen Energieträger erschöpft sein werden, sondern wie lange das Ökosystem noch Kapazitäten hat, Schadstoffe zu \"entsorgen\". Entsprechend international anerkannter Strategien zum Schutz des Klimas dürfen bis zum Jahr 2100 weltweit nur noch ca. 300 Milliarden Tonnen Kohlenstoff freigesetzt werden, wenn der Klimakollaps verhindert werden soll. Die fossilen Brennstoffe dieses Planeten würden jedoch ausreichen, um 5000 bis 10 000 Milliarden Tonnen in die Luft zu blasen. Jede Energienutzung ist zudem an Rohstoffverbrauch gekoppelt; dabei entstehen weitere Abfallprodukte, die die Umwelt belasten. Eine intelligente Energienutzung wäre auch ein Beitrag zur Entschärfung des Müllproblems. Ein weiteres Argument gegen die sorglose Plünderung der Ressourcen ist die zunehmende Abhängigkeit vieler Länder vom teuren Import fossiler Brennstoffe, insbesondere von Erdöl. Diese Abhängigkeit führt zur Konkurrenz um knappe Energieträger und zu internationalen Spannungen. Für die Volkswirtschaften zahlreicher Länder des Südens ist die finanzielle Belastung durch horrende
Energieausgaben schon heute untragbar.
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