Ein Gleichstrommotor benötigt Gleichstrom, der kontinuierlich in eine Stromrichtung fließt. Im ihm wird durch die Zufuhr von Strom im Anker ein Drehmoment ausgelöst, welches den Anker in eine Drehbewegung versetzt. Durch die Drehung des Ankers wird eine Spannung in den Ankerwicklungen induziert. Diese induzierte Kraft ist der Spannung, die von Außen an den Anker angelegt ist, entgegengesetzt und wird deshalb auch als Gegenspannung bezeichnet. Bei einem schnell laufenden Motor kann sie fast so groß werden, wie die angelegte Spannung. In diesem Fall ist die Stromstärke niedrig und der Motor läuft mit konstanter Geschwindigkeit. Wenn Lasten auf den Anker einwirken, wird er langsamer und dies bedeutet, dass die Gegenspannung abnimmt und der Stromfluss durch den Anker zunimmt. Dadurch kann der Motor mehr Leistung aufnehmen und mehr mechanische Arbeit verrichten.
Zum Starten des Motors sind spezielle Vorrichtungen notwendig, weil die Rotationsge-
schwindigkeit die Stromstärke im Anker steuert. Wenn man bei einem stillstehenden Motor die normale Arbeitsspannung anschließen würde, würde ein sehr starker Strom fließen, der den Kollektor und die Ankerwicklungen beschädigen könnte. Damit das nicht passiert wird ein Widerstand vor den Anker geschaltet. Man bezeichnet ihn auch als Vorwiderstand. Seine Aufgabe ist es, die Stromstärke in dem Motor zu reduzieren, bis der Motor eine ausreichende Gegenspannung aufgebaut hat. Während der Beschleunigungsphase wird die Wirkung des Vorwiderstandes langsam verringert. Diese Verringerung kann manuell, als auch automatisch erfolgen. Die Geschwindigkeit, mit der der Motor läuft, ist abhängig von der Stärke des Magnetfeldes, welches auf den Anker wirkt und von der Stromstärke im Anker. Umso größer das Magnetfeld, umso kleiner ist die Drehzahl, mit der die Gegenspannung erzeugt wird.
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