Und damit schließt sich auch schön langsam der Kreis. Broglies\' Theorie wurde durch Experimente bestätigt und von Erwin Schrödinger in seiner Wellenmechanik mathematisch verarbeitet. Die Wellenmechanik ist eine Theorie der atomaren Vorgänge, in der die Materieteilchen nach Louis de Broglie und dem Welle- Teilchen Dualismus, als Wellen beschrieben werden. Die Wellenmechanik ist mathematisch handlicher als die von Werner Heisenberg begründete Matritzentheorie, in ihrem physikalischem Gehalt aber mit dieser identisch. Beide Theorien konnten alle Experimente widerspruchsfrei erklären.
Zu diesem Zeitpunkt fand Schrödinger heraus, daß wenn Elektronen und andere subatomare Teilchen im Spiel sind, Newtons \"alten\" Bewegungsgesetze keine Gültigkeit mehr haben. Und daß diese durch die neue Gleichung der Materiewellen ersetzt werden soll.
1926 untersuchte Schrödinger die dreidimensionale stehenden Wellen, die den Kern des Wasserstoffatoms umgeben, des einfachsten aller Atome, und leitet aus seinen Beobachtungen die entsprechenden Energieniveaus ab. Seine Ergebnisse über die möglichen Elektronenbahnen, bestätigten Bohrs\' intuitiv gefundene Formel.
Ein Triumph für die theoretische Physik.
Auf einmal klärte sich für die Atomforscher das ganze Rätselbündel namens Atom.
Sie wußten plötzlich daß es die ganz bestimmten Energieniveaus nur deshalb gibt, da nur ganz bestimmte Wellenmuster geeignet sind, ohne Energieverlust nebeneinander zu existieren.
Wissenschaftler fanden ebenfalls heraus, daß die Situation um den Atomkern herum verblüffend dem Spektrum von Tönen und Obertönen gleicht, die man zum Beispiel durch Zupfen an einer Gitarrenseite erzeugen kann.
Durch Schrödingers Wellengleichung wurden aber nicht nur schon lang ersehnte Antworten gefunden, sondern auch wieder neue Fragen gestellt und Rätsel gefunden.
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