Im Dezember 1992 boten die damaligen Chefs der Energiekonzerne VEBA und RWE, Klaus Piltz und Friedhelm Gieske, eine Debatte über die künftige Richtung der Energiepolitik an. Sie hatten erkannt, daß angesichts der Entsorgungsmisere grundlegende politische Entscheidungen gefordert sind.
Greenpeace und andere Umweltschutzorganisationen wie der BUND oder die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) begannen Anfang 1993 mit Parteien, Gewerkschaften und den AKW-Betreibern sogenannte \"Energiekonsens-Gespräche\".
Das Greenpeace-Ziel hieß: Ausstieg aus der Atomwirtschaft, Einstieg in eine Energiepolitik, die auf effiziente Energienutzung und regenerative Energiequellen setzt. Nach wenigen Monaten war klar, daß Bundesregierung und Stromwirtschaft nicht ernsthaft an einer Energiewende interessiert waren. Greenpeace verließ den Verhandlungstisch im Oktober 1993. Die Energiekonsens-Gespräche verliefen ohne Ergebnis im Sande.
1994 legte Greenpeace zwei Studien zum Ausstieg aus der Atomwirtschaft bis zum Jahr 2000 vor und zeigte: Die Energiewende ist machbar. Dazu gehört - neben dem Atomausstieg - eine verbesserte Energie-Effizienz sowie der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien. Mit einer Solarenergie-Kampagne hat Greenpeace bewiesen: Bei kostensenkender Serienproduktion könnte die Photovoltaik - die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in Strom - auch in Deutschland den Marktdurchbruch schaffen.
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