Die Reaktivität des Ammoniumnitrats läßt sich durch Wasser noch steigern. Um aber den Anteil relativ gering zu halten, nutzt man die Tatsache, daß das Lösungsvermögen mit der Temperatur steigt: bei etwa 80 ° Celsius kann Wasser viel mehr Salz aufnehmen als bei Zimmertemperatur. Diese Lösung wird danach in Mineralöl emulgiert (Wasser-in-Öl-Emulsion). Werden feste Sprengstoffe benötigt setzt man Wachse zu. So ist es möglich, die Viskosität (Zähflüssigkeit) des Stoffes zu kontrollieren. Der Wassergehalt eines Emulsionssprengstoffes beträgt etwa 10 bis 20 Prozent. Diese Emulsion ist aber noch nicht detonationsfähig. Dazu müssen noch Sensibilisatoren zugesetzt werden. Diese Stoffe müssen jedoch gar keine Explosivstoffe sein. Alleine eine mit Gasbläschen versetzte Emulsion ist sehr gut detonationsfähig. Die Stoßwelle komprimiert die Bläschen so schnell, daß kein Wärmeaustausch stattfinden kann. Sie werden extrem aufgeheizt wodurch sich die Reaktion von Ammoniumnitrat mit den brennbaren Stoffen immer neu entzünden. Außerdem verbessert diese Methode auch die Detonation bei glycerintrinitrathältigen Sprengstoffen. Die Gasbläschen lassen sich ohne Schwierigkeiten chemisch herstellen. Man kann aber auch Mikrohohlkugeln aus Glas oder Kunststoff verwenden. Kunststoffkugeln haben außerdem den Vorteil, daß sie verbrennen und so die Detonationsgeschwindigkeit erhöhen. Diese Hohlkugeln speichern jedoch gegenüber anderen Sprengstoffen weniger Energie. Das kann unter schwierigen Bedingungen, zum Beispiel in hartem Gestein, zu Problemen führen.
Generell kann man sagen, daß sich die Zusammensetzung der Emulsionssprengstoffe im weiten Rahmen variieren lassen. Man kann sowohl fließfähige Substanzen für große Bohrlöcher, aber auch feste Stoffe, zum Beispiel für Patronen, zu produzieren.
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