Eine interessante Variante der Direktextrusion ist die Herstellung von Schlauchfolien aus unzerkleinerten, verschmutzten Folienabfällen. Unter der Vermeidung der Zwischenstufe Regranulierung können Folienabfälle auf direktem Wege, also in einem Arbeitsgang, zu neuer Schlauchfolie verarbeitet werden. Dadurch ergeben sich gegenüber herkömmlichen Recyclingverfahren Kostenvorteile bei den Investitions-, Energie- und Personalkosten. Die aus veschmutzten Abfallfolien hergestellten Schlauchfolien zeigen auch bei Dicken von 25 m im Vergleich zu Folien aus Neuware vergleichbare mechanische Eigenschaften. Die Folien Eigenschaften können in Verbindung mit der Coextrusionstechnik einem noch größeren Anwendungsbereich angepaßt werden. Auch für die Verarbeitung von Abfällen aus dem Hausmüll wird inzwischen die Direktextrusion eingesetzt. Aus Altkunststoffen läßt sich mit diesem Anlagen- Konzept neue Folie herstellen, die als Abdeckfolie bei Bauvorhaben oder für die Herstellung von Schwergutsäcken Verwendung finden kann. Der Anteil der Altstoffe im neuen Produkt kann bei über 90% liegen.
Abbildung 35: Direktextrusion von Schlauchfolien aus verschmutzten Folienabfällen
a) Förderband mit Metalldetektor, b) Schneidtrichter, c) Einschneckenextruder,
d) vollautomatisches Filtersystem, e) Schmelzepumpe, f) Schlauchfolienwerkzeug mit Kühlring, g) Innenluftaustausch, h) Kalibrierung, i) Flachlegung, j) Abzug,
k) Wickler
|