Am 24. Januar 1874 hatte Ferdinand Graf von Zeppelin (Der Familienname nach dem Ort Zepelin bei Wismar.) durch den Vortrag des Generalpostmeisters Dr. Heinrich von Stephan über \"Weltpost und Luftschiffahrt\" zum ersten Mal etwas über das Thema \"Luftschiff\" gehört. Ende 1890 war nicht mehr im aktiven Militärdienst und konnte sich somit verstärkt seinen Planungen widmen. Er sah in den Luftschiffen in erster Linie ein Verkehrsmittel. Es sollte von großen Dimensionen sein. An seinen Entwürfen konnte man erkennen, dass er ein Luftschiff von großen Dimensionen mit einer Anzahl einzelner Gaszellen vorsah. ein Gerippe von in Längsrichtung miteinander verbundenen Ringen war der Luftschiffkörper. Diese Ringe gaben ihm seine feste Form. In den Zwischenräumen wurden voneinander unabhängige Gaszellen eingehängt. Man konnte in diesem starren Gerüst Motoren, Treibstofftanks und Steuerorgane unterbringen. Damit der Luftwiderstand verringert werden konnte, wurde es am Ende noch mit Stoff überspannt und bildete so einen glatten Körper, worunter sich die Gondeln für Passagiere und Besatzung befanden. Durch die Aneinanderreihen von mehreren derartigen Körpern sollte nun ein \"Luft-Zug\" entstehen. Die Länge sollte 123 Meter und der Durchmesser 11 Meter betragen. Als Antrieb sollte ein 28 PS-Motor dienen. Er ließ sich am 31. August 1895 seinen Entwurf eines \"Lenkbaren Luftfahrzuges mit mehreren hintereinander angeordneten Tragkörpern\" unter der Nummer DRP 98580 patentieren.
Zeichnung von Graf Zeppelin \"Lenkbarer Luftfahrtzug mit mehreren hintereinander angeordneten Tragkörpern\"
Die Finanzierung seinen Unternehmens wurde staatlicherseits abgelehnt und somit gründete er im Mai 1898 nach einem Spendenaufruf des VDI eine \"Aktiengesellschaft zur Förderung der Luftschiffahrt\". 1899 konnte das Unternehmen mit dem Bau einer schwimmenden Luftschiffhalle in Manzell am Bodensee beginnen und ein Jahr später (genauer gesagt am 2. Juli 1900) stieg das erste Zeppelin-Luftschiff LZ1 vom Bodensee auf, welches 128 Meter lang war und einen Durchmesser von 11,20 Meter besaß. Der Körper bestand aus 16 verspannten Ringen mit 17 Gaszellen und im Querschnitt stellte es ein 24-Eck dar. Es war mit zwei Daimler-Motoren mit jeweils 15 PS ausgestattet und an Bug und Heck gab es ein Steuerruder. Bei seiner Jungfernfahrt erreichte es eine Höhe von 370 Meter und flog insgesamt 15 Minuten. Graf Zeppelin erlebte seinen ersten großen Erfolg bei seiner sogenannten \"Schweizer Fahrt\" am 21. Juli 1908 mit seinem vierten Luftschiff LZ 4, welches über einen Aufenthaltsraum verfügte. Er legte in einer zwölfstündigen Fahrt von Konstanz über Luzern, Zürich und retour 384 Kilometer zurück. Ab 1908 wurde Goldschlägerhaut, die oberste Hautschicht aus dem Blinddarm des Rindes, für die Traggaszellen verwendet, womit die Brandgefahr reduziert wurde. Dies war wichtig, weil bei den üblichen Gaszellen aus Gummi Reibungselektrizität entstehen konnte, die den Baumwollstoff der Hülle in Brand setzten konnten.
Durch die Gründung der erste deutsche Luftschiffahrts-Gesellschaft Delag am 16. November 1909 als erste ziviler Luftverkehrsgesellschaft überhaupt wurde der Einsatz der Zeppeline als Verkehrsmittel sehr vorangetrieben. Es entstand bis 1913 ein Verkehrsnetz, welches die Orte Düsseldorf, Baden-Oos, Berlin-Johannisthal, Gotha, Frankfurt am Main, Hamburg, Dresden und Leipzig per Zeppelin miteinander verband. Eigentlich sollten weitere Anschlüsse zu den europäischen Hauptstädten folgen, doch dieses wurde durch den 1. Weltkrieg verhindert. Zeppeline wurden im Vorfeld des Krieges zu Erkundungs- und Aufklärungsflüge über der Nordsee eingesetzt. Die Deutschen verwendeten Zeppeline auch im ersten Weltkrieg als Fernaufklärer für Heer und Flotte und als strategische Bomber zum Einsatz.
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