Zwischen 1980 und 1990 liefen in Westsibirien
jährlich schätzungsweise 18 Millionen Barrel Erdöl
aus und zerstörten 55.000 Quadratkilometer des
empfindlichen Permafrostökosystems. 1989 strömten
aus dem Tanker der Exxon Valdez vor Alaska 1,4
Millionen Barrel Öl ins Meer und verursachten ein
größeres Tiersterben als jede frühere Ölpest. Vier
Jahre nach dem Unfall fand man verkrüppelte Fische,
hirngeschädigte Robben, unfruchtbare Vögel und tote
Schwertwale. Öl ist für Flora und Fauna ein
tödliches Gift; es kann sich im Fettgewebe der
Tiere anlagern und chronische Schäden anrichten.
Wenn es Kleinstlebewesen (Muscheln, Schnecken)
zerstört, ist die gesamte marine Nahrungskette
bedroht. So spektakulär die sichtbare Ölpest ist,
lediglich fünf Prozent der drei bis vier Millionen
Tonnen Öl, die jährlich die Ozeane vergiften, gehen
auf das Konto der Havaristen. Der Hauptanteil
stammt aus Schiffen, die ihre Tanks auf hoher See
waschen oder aus undichten Pipelines.
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