Um die Jahrhundertwende wurde der Verbrennungsmotor erfunden. Dadurch öffneten sich für die Luftfahrt ganz neue Perspektiven. 1904 baute der Franzose Renard einen Hubschrauber mit zwei nebeneinandergestellten Rotoren. 1907 flog der \'Gyroplan 1\' von Breguet und Richet mit einem Passagier eine Minute lang in einem Meter Höhe. Er war am Boden verankert, hatte vier Rotoren - jeder mit vier doppelten Rotorblättern - und einen 45-PS-Vergasermotor. Etwa zur selben Zeit baute ein anderer Franzose namens Cornu einen Doppelrotor-Hubschrauber mit zwei Segeltuchrotorblättern je Rotor und einem 24-PS-Motor.
Das Modell flog 20 Sekunden in 30 cm Höhe, trug einen Piloten und war nicht am Boden verankert. 1909 bauten die amerikanischen Brüder Emile und Henry Berliner einen zweimotorigen Hubschrauber, der einen Piloten trug und nicht verankert war. 1910 konstruierte der Russe Igor Sikorsky einen Hubschrauber, der zwar 180 Kilo hochheben konnte, aber außer seinem eigenen Gewicht nicht mehr das eines Piloten tragen konnte. Nachdem er sich einige Zeit damit beschäftigt hatte, gab Sikorsky das Projekt auf und begann, Flugzeuge in Rußland und den U.S.A.
zu bauen. Bereits zu dieser Zeit konstruierte Boris N. Yuriev in Rußland einen Hubschrauber mit einem großen Hauptrotor und einem kleineren Heckrotor, der das Drehmoment neutralisieren sollte (heute das vorherrschende Modell); er ist aber niemals geflogen. Yuriev wurde später Leiter der sowjetischen Hubschrauberentwicklung. In Österreich schließlich gelang es Petroczy und von Kármán, einen Beobachtungshubschrauber zu bauen, der sich in 50 Meter Höhe erhob, vollbeladen und am Boden verankert.
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