Dieses Problem hat sich schon sehr früh, nämlich schon bei der Instandhaltung der
russischen Station MIR, gezeigt. Was die russische Raumfahrtindustrie früher nie in
Erwägung gezogen hätte muss sie nun machen. Sie gibt immer mehr und mehr ihrer
Geheimnisse und ihres Wissens an die westliche Staaten preis, um nicht völlig bankrott
zu enden. Zum Beispiel dass amerikanische Militärsatteliten von russischen
Startrampen ins All geschossen werden, oder dass russische Atom-U-Boote deutsche
Forschungssatteliten transportieren hätte sich Russland vor einigen Jahren noch nicht
vorstellen können. Sie größte Hilfe bekommt Russland von den USA, welche zum
Beispiel mit 473 Millionen Dollar zum Erhalten der Raumstation MIR beihalf.
Viele Kritiker der Station rieten den Verantwortlichen mit dem Bau erst zu beginnen
wenn die Liquidität der Russen auch gesichert ist. Doch die Verfechter des ISS Projekts
dachten es wäre besser gleich mit dem Bau zu beginnen, da wenn einmal das Projekt ins
Laufen gekommen ist beinahe niemand mehr die Möglichkeit hat es zu stoppen.
Am deutlichsten zeigt sich das Geldproblem nun beim Bau des russischen
Servicemoduls, welches schon fertig sein müsste, jedoch noch immer mitten in der
Fertigstellung steckt und somit das gesamte ISS Projekt gefährdet. Mittlerweile arbeiten
die amerikanische Raumfahrtsgesellschaft NASA und die russische
Raumfahrtsgesellschaft RSA eng zusammen und das Servicemodul fertig zu stellen.
Die NASA ist, als sie das Problem erkannte, hat sogar noch weiter gegangen. Vor
einigen Wochen hat sie mit 60 Millionen Dollar einen großen Anteil der russischen
Forschungszeit gekauft und in den kommenden vier Jahren ist geplant einen Betrag von
600 Millionen Dollar nach Russland zu transferieren, welcher dem gesamten geplanten
russischen Beitrag entspricht.11
|