Bekannt wurde der Diamant als Talisman in Indien. Man sagte ihm eine magische Wirkung nach. Im alten Rom waren Diamanten als Werkzeuge sehr anerkannt. Als man entdeckte, dass Diamanten sich bearbeiten lassen, war dies nicht nur der Beginn des Diamanten als Schmuckstein, sondern eines großen Streits. Indien, der den Weltdiamantbedarf fast komplett deckte, weigerte sich Diamanten zu bearbeiten, weil sie dann ihre magischen Kräfte verlieren würden. Bei den wenigen Diamanten, die nun vorhanden waren, wurden die natürlichen Facetten nachgeschliffen, der Stein sah aber nicht sehr viel verändert aus. Diesen bearbeiteten Stein nannte man Spitzstein. Durch Abspalten oder Abschleifen erhielt man bald den Tafelstein. Diesen nannte man so, weil er eine große Fläche auf der Oberseite aufwies, die so genannte Tafel.
Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts wurden immer neue Facetten mit Hilfe der Schleifscheibe angelegt. So entstand um 1550 das Einfache Gut mit 8 Facetten und einer Tafel an der Oberseite. 1650 wurde das Zweifache Gut entwickelt. Dieses hatte 32 Facetten mit einer Tafel an der Oberseite und einer Kalette(sehr kleine Tafel) an der Unterseite. Ende des 17. Jahrhunderts wurde aus diesem Zweifachen Gut das Dreifache Gut. Dieses Dreifache Gut wies bereits alle Facetten und ähnliche Proportionen des heutigen Brilliantschliffes. Der Altschliff ist der direkte Vorgänger des Diamantschliffes.
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