Die imperialistische Großmacht Russland war gegenüber den anderen europäischen Großmächten im späten 19. Jahrhundert gesellschaftlich und wirtschaftlich rückständig. Bis zur Abschaffung der Leibeigenschaft (1861) waren 90% aller Einwohner leibeigene Bauern. Doch auch nach ihrer Befreiung hatten sie keine Chance, eigenes Geld zu erwerben. Also zog ein großer Teil in die Städte, um hier in den neu entstehenden Fabriken Arbeit zu suchen. Der Gegensatz zwischen der wachsenden Armut in den Städten und dem Hof und Prunk des zaristischen Hofes führte zur Gründung einer revolutionären Bewegung mit Entstehung einer sozialdemokratischen Partei.
Die Geschichte der Sowjetunion begann mit dem 07. November 1917, als die Bolschewiki unter der Führung Lenins im Zuge der Oktoberrevolution in Russland die Macht übernahmen. Vorausgegangen war die Februarrevolution, während Zar Nikolaus II. abdanken musste. Nach der Revolution stieg Stalin 1922 zum Generalsekretär der Kommunistischen Partei (KP) auf, festigte seine Machtposition und schaltete nach Lenins Tod (1924) seinen politischen Rivalen Leo Trotzki aus. In den folgenden Jahren entmachtete er nach und nach alle seine Konkurrenten, ab 1927 herrschte er als unumschränkter Diktator. Mit rücksichtsloser Vernichtung bekämpfte er seine möglichen politischen Gegner.
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