zur kirchlichen Monodie:
Die Mittelalterliche Musik ist der Oberbegriff für die europäische Musik in der Zeit zwischen etwa 900 und 1400. Die ersten Quellen der Musik waren polyphon (mehrstimmig), aber die wichtigsten waren monophon (einstimmig). Im Mittelpunkt stand der gregorianische Gesang. Im späten 9. Jahrhundert gab es viele regionale Stile und eine musikalische Notation, bei der nur die ungefähre Kontur der Melodie vorgegeben wird. Vom 10. bis zum 12. Jahrhundert wurden neue poetische und musikalische Elemente, wie zum Beispiel Sequenz, Tropus und Conductus, der traditionellen Liturgie hinzugefügt. Die theoretischen Neuerungen von Guido von Arezzo (ca. 1030) führten dazu, dass es komplette Gesangsbücher gab. Eine der wichtigsten neuen musikalischen Formen war das geistliche Spiel, das zwischen 1000 und 1200 entstand. Die frühesten Formen stellen den Besuch der Maria Magdalena, Johanna und Maria am Grab des gekreuzigten Jesus dar. Einige spätere liturgische Dramen enthalten andere Themen aus dem Alten und Neuen Testament.
zur weltlichen Monodie:
Es gibt viele Quellen der kirchlichen Monodie um 900, aber das Repertoire des weltlichen Gesangs von 1150 relativ schlecht dokumentiert. Als die Langue d\'oil (Vorform von Franzöisch) aufstieg, entstanden umfangreiche Sammlungen von Liedern der Trobadoure und Trouvères im 12. und 13. Jahrhundert für französische Adelshöfe. Die Troubadoure und die Trouvères waren meist adeliger Abstammung. Die Folge von Texten in der oberen Stimme der Motette war der gestiegene Bedarf an kurzen Notenwerten. Eine Lösung fand der Theoretiker Franco von Köln. Er erfand die Mensuralnotation, welche die Semibrevis als eigene Einheit begründet. Die Notation entwickelte sich so, dass sie der Ars nova (neue Kunst) den Weg pflasterte. Philippe de Vitry legte in einer Abhandlung (um 1325) die Prinzipien dieser neuen Musik dar. Er führte einen weiteren Notenwert, die Minima, als auch Notenwertsignaturen und eine systematischere Notenschrift für Pausen ein. Zum ersten Mal gelang es Synkopen zu notieren. Eigentlich ist es besser den Begriff Ars nova nur für die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zu bezeichen. Allerdings wird dieser Name heute normalerweise für die gesammte Periode von ca. 1300 bis ca. 1400 verwendet. Die neue Kunst des 14. Jahrhunderts führte ebenfalls technische Kompositionsansätze ein. Eine dieser Kompositionstechniken ist der Isorythmus, was übersetzt gleicher Rythmus bedeutet. Die Motette blieb, wie schon im 13. Jahrhundert im kirchlichen und im weltlichen Bereich. Sie erlangte ebenfalls als Medium der politischen Debatte wie auch in der Satire Bedeutung. Beim Komponieren isorhytmischer Motetten begann man mit der tiefsten Stimme und bei polyphonen Liedern begann amn normalerweise mit der höchsten Stimme. Hierbei wurde die tiefste Stimme nur als Begleitung ausdrucksvoller Melodien benutzt. Der Kanon war eine beliebte Form, er wurde gerne in Liedern über das Jagdleben eingesetzt. Guillaume de Machault und Francesco Landini, welche um 1325 bis 1397 lebten, waren führende Komponisten des 14. Jahrhunderts. Ihr Werk wurde in prachvollen Handschriften festgehalten, dies zeigt von großer Achtung für die Beiden. Die weltliche Monodie verlor nach ca. 1300 an Bedeutung, sie wurde aber vorrübergehend in den von Trouvère inspirierten Virelais und Lais von Guillaume de Machault wiederbelebt.
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