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musik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Igor strawinsky


1. Konzert
2. Jazz

Igor Strawinsky wurde am 17. Juni 1882 in Oranienbaum (dem heutigen Lomonossov) bei St. Petersburg geboren. Er entstammte einer strenggläubigen sowie gleichzeitig westeuropäisch-liberal denkenden Familie des russischen Kleinadels. Sein Interesse an Musik wurde zum einen durch das gewandte Klavierspiel der Mutter, zum anderen durch das Vorbild des Vaters früh geweckt. Fjodor Strawinsky, der mit Tschaikowsky befreundet war, zählte zu den hervorragendsten Opernsängern des zaristischen Russlands.

Neben einer humanistischen Schulbildung erhielt Strawinsky Klavier-, Harmonielehre- und Kompositionsstunden und zeigte bald eine auffallende Begabung zur Improvisation. Anschließend studierte er bis 1905 Rechtswissenschaften, nahm jedoch weiterhin Musikunterricht. Von 1905 bis 1908 wurde Nikolaj Rimskij-Korsakov sein ausschließlicher Kompositionslehrer. Mit Feu d'artifice op. 4 (1908) beeindruckte Strawinsky Sergej Diaghilew, den Leiter des Russischen Balletts in Paris, der ihn zunächst für Orchestrierungsarbeiten verpflichtete und 1909 die Feuervogel-Musik bestellte. Die Pariser Premiere von L'oiseau de feu am 25. Juni 1910 wurde für den 28-jährigen Komponisten ein Sensationserfolg, Strawinsky avancierte zum Ballettkomponisten par excellence, sein Weltruhm datiert von diesem Tag.

Von 1910 bis 1914 lebte und komponierte er abwechselnd auf seinem Landgut Ustilug (Wolhynien) und in Clarens (Schweiz). In rascher Folge entstanden nun für Diaghilew und das russische Ballett die Werke \"Petruschka\" (1911) und \"Le Sacre du Printemps\" (1913), dessen Uraufführung in Paris einen Theaterskandal entfachte. Vor allem die als \"barbarisch\" empfundene Rhythmik wirkte schockierend und revolutionär.

Mit Beginn des Kriegs 1914 zog sich Strawinsky ganz in die Schweiz zurück, wo er bis 1920 blieb. Die Werke dieser Zeit zeigen einen deutlich veränderten Stil. So reduzierte Strawinsky in seinem zusammen mit dem Dichter Charles Ferdinand Ramuz geschaffenen Bühnenwerk \"L'histoire du soldat\" (1918) Mittel und Formen, teilweise unter Verwendung früher Jazz-Elemente, die ihm der Dirigent Ernest Ansermet vermittelt hatte.

1920 übersiedelte er nach Frankreich und stand in lebhaftem Kontakt mit führenden Pariser Künstlern (unter anderen Claude Debussy, Maurice Ravel, Eric Satie, Pablo Picasso, André Gide und Jean Cocteau). 1934 wurde er französischer Staatsbürger. 1936 veröffentlichte er seine Erinnerungen (\"Chroniques de ma vie\") und entfaltete eine rege Tätigkeit als Dirigent und Pianist. Zu Beginn des zweiten Weltkrieges hielt Strawinsky an der amerikanischen Harvard University seine viel zitierte Vorlesungsreihe \"Poétique musicale\" (1942 veröffentlicht); er entging dadurch der Besetzung Frankreichs. 1939 ließ er sich in den USA nieder, 1945 wurde ihm die amerikanische Staatsbürgerschaft verliehen. Zu den in Amerika entstandenen Werken gehören unter anderen die Symphony en ut (1940), die Danses concertantes (1941-42), das Scherzo à la Russe (1944) und die Symphony in three Movements (1945). 1951 dirigierte Strawinsky in Venedig die Uraufführung seiner Oper \"The Rake's Progress\". Ab diesem Zeitpunkt kam er wieder häufig nach Europa, 1957 besuchte er zum ersten Mal die Donaueschinger Musiktage und leitete dort eine konzertante Aufführung seines Balletts \"Agon\". Er bekundete damit offensichtlich sein Interesse an der europäischen seriellen Musik und ihren jungen Vertretern Boulez und Stockhausen.
Nach seiner \"Rehabilitierung\" in der nachstalinistischen UdSSR konnte er 1962 auch Russland wieder besuchen. Strawinsky starb am 6. April 1971 in New York.

Seine Kompositionen zeichnen sich durch ihre kurzgliedrige, oft nur aus viertönigen Motiven gebildete Melodik, ihre charakteristische asymmetrische Rhythmik und ihr enges Verhältnis zum Tanz aus.

Strawinskys ästhetischer Impuls ist eine entschieden gegen die \"unendliche Melodie\" Wagners gerichtete Antiromantik und ein dem Klassischen verpflichtetes Formbewusstsein. So schreibt er in seiner Poetik: \"Komponieren bedeutet für mich, eine gewisse Zahl von Tönen nach gewissen Intervallbeziehungen in Ordnung zu bringen ... Wenn der Aufbau vollendet, die Ordnung erreicht ist, so ist alles gesagt.\"

 
 

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