Als der Ruhm von Gioacchino Rossinidurch ganz Europa ging, entstand der italienischen Musik in Verdi der führende Meister, dessen Werk die Musik aller einheimischen Zeitgenossen überstrahlte und die Vorrangstellung der italienischen Oper in der ganzen Welt von neuem bestätigte. Dabei hatte es Verdi in seinen Anfängen keineswegs leicht gehabt. Als Schüler wurde er sogar von der Prüfungskommission des Mailänder Konservatoriums wegen Talentlosigkeit abgelehnt; auch seine erste Oper brachte ihm keine Erfolge. Erst der Nabucco, 1842, entschied die Laufbahn Verdis und von nun an galt er als der führende Opernkomponist Italiens. Mit den Oper Rigoletto, Troubadur und La Traviata (alle sind zwischen 1851 und 1853 entstanden) schrieb er seine volkstümlichsten Werke, deren Welterfolg vielleicht noch durch den sensationellen Triumph der Aida, 1871, überboten werden konnte. Nach der Aida, somit auf der Höhe seiner Meisterschaft stehend, schrieb Verdi sein einziges Konzertstück, das Requiem, das 1874 in Mailand uraufgeführt worden ist. Verdi hat es in Gedanken an den großen italienischen Dichter Alessandro Manzoni geschrieben, der 1873 gestorben war.
Das Requiem ist in sieben Abschnitte gegliedert. Flüsternde Chorstimme beginnen das Requiem aeternam, nachdem eine absinkende a-moll Melodie der Violoncelli die düstere Grundstimmung festgelegt hat. Den a-dur Mittelteil des ersten Abschnitts markiert das Tenorsolo Kyrie eleison. Die mächtige Steigerung wurde vom Solistenquartett angeführt.
Doch Verdi schrieb auch noch andere bedeutende Werke und verstarb 1901 im Alter von 88 Jahren.
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