Fernsehwerbung gibt es schon seit Beginn des Fernsehens, in Deutschland also seit 1956. Sie kann als "Ausstrahlung von Kurzfilmen zu kommerziellen Zwecken" charakterisiert werden und "bezeichnet einen Film, mit dem im Fernsehen für eine Ware oder Dienstleistung geworben wird." Werbung hat sich mit neuen gesellschaftlichen Strömungen stets gewandelt und sollte immer auf der Höhe der Zeit sein, um im Konkurrenzkampf um den Kunden bestehen zu können. Sie greift bereits bestehende Trends auf und kreiert neue Modeerscheinungen. "Nach den Ausführungen von Postman (1985) geht das Zeitalter des gesprochenen und geschriebenen Wortes zu Ende und das vom Fernsehen dominierte Zeitalter des Bildes beginnt." In der Verbindung von bewegten Bildern in der Werbung mit Musik kristallisiert sich eine neue Kunstform heraus.
Diese beschreibt die neue Form der Werbung folgendermaßen: "Längst nicht mehr erschöpfen sich nämlich die Spots in reinlichkeitsverbrämter Putzromantik mit zeitlich linearer Erzählweise, längst schon gehört die musikalisch gehaltlos säuselnde Muzak - Oleander, Lavendel, Jasmin - Vernell! - nicht mehr zum Pflichtprogramm des erfolgreichen Werbespots. Vielmehr gehen Storyboard, Bildregie, Schnitttechnik und - in besonderem Maße - die Musik in immer mehr Werbeclips eine Symbiose ein, die in ihrer handwerklichen wie ästhetischen Faktur die Grenzen vom bloßen Gebrauchsfilm zur Filmkunst lange schon überschritten hat. In lediglich dreißig Sekunden sind Bild und Ton heutzutage in der Lage, ganze Geschichten mit dem Potenzial zur Spielfilmlänge zu erzählen; der Werbespot zeigt ein ums andere Mal, welche ungeheuren Chancen im Mit- und Gegeneinander von Musik und Film in der miniaturisierten Form des Werbespots liegen."
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