Eine besondere Werkgruppe sind die Konzerte mit richtungsweisenden Titeln, dazu gehören auch die heute überaus populären "4 Jahreszeiten".Die vier Konzerte heissen "Frühling", "Sommer", "Herbst" und "Winter". Diese Konzerte wurden für Streichorchester mit Solovioline geschrieben. Zu jedem gehört ein 14zeiliges Sonett, das den Inhalt beschreibt ( evtl. Sonett des Frühlings).
Vivaldi beherrschte wie kaum ein anderer zu seiner Zeit die Ton- oder Lautmalerei. Lautmalerei ist die Nachahmung von Klängen und Geräuschen mit instrumentaler oder vokaler Hilfe. In den "Vier Jahreszeiten", zum Beispiel, finden wir im "Frühling" den Gesang der Vögel oder das Bellen eines Hundes, im "Sommer" den Kuckuck, verschiedene Winde und die Klage des jungen Bauern; im "Herbst" imitiert Vivaldi einen Betrunkenen und fliehendes Wild, und im "Winter" hören wir Zähneklappern oder den Schirocco. Ziel dieser Lautmalerei war es, das Publikum immer wieder zu überraschen, aber auch die Virtuosität der Künstler hervorzuheben. Für die Venezianer war dies sehr wichtig. Zeitgenossen berichten (ich zitiere): "Häufig sind Frauen beim Anhören in Tränen und Schluchzen ausgebrochen und in Verzückung geraten." Die "Vier Jahreszeiten" gelten heute als das berühmteste und eindrucksvollste Beispiel musikalischer Imitationen von Geräuschen aus der Natur. Darüber hinaus gelten sie als eine der gelungensten und beliebtesten Kompositionen barocker Instrumentalmusik.
Musikbeispiel zur Lautmalerei : Der Frühling, 1.Satz (Allegro)
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