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musik artikel (Interpretation und charakterisierung)

Die musikergenerationen


1. Konzert
2. Jazz

I. (1420 - 1460) John Dunstable 1380 - 24. Dez. 1453 in London. Er hielt sich oft in Frankreich und vielleicht auch Italien auf . Nach seiner Grabschrift war er auch Astronom und Mathematiker.Bekanntester Komponist Englands jener Zeit. Etwa 6o Werke sind von ihm erhalten geblieben: Motetten Messen und Chansons.

Guillaume Dufay, (um 1400 - 1474) aus Fay bei Cambray (Hennegau) wanderte viel herum und lernte so alle Musikstile kennen. Mit 16 schon ging er nach Italien, sang dort 1428-1437 in der päpstl. Kapelle, war aber auch in Pisa und Florenz. Zwischenstationen in Genf und Paris, ab 1445 Kanonikus in Cambrai. Hauptvertreter der frühen niederländischen Schule. 200 Werke sind erhalten geblieben. 8 Messen, 35 Messesätze, weltl. u. geistl. Lieder, 2 Magnificate, Motetten, Chansons usw.

Gilles Binchois, 1400-1460 aus Mons/Hennegau, weilte in Paris und war dann Hofsänger am burgundischen Hof. Seine weltl. Lieder strahlen Heiterkeit aus. Sie beschreiben die Festlichkeiten am burg. Hof. Chansons auf die Freuden u. Leiden der Liebe.

II (1460 - 1490): der späte: Dufay (übergreifend in beiden Zeitabschnitten),

Johannes Ockenheim (1430 in Termonde, Flandern, + Tours 1495) Chorknabe in Antwerpen, Schüler v. Dufay. 1453 hochgeachtet am Hof v. Paris, der Abtei v. Tours zugehörig, 1469 reist er nach Spanien, später nach Flandern. Seine zahlreichen Werke entsprechen der gotisch-mystischen Frömmigkeit, deren Spuren bis zu Bach reichen: 15 Messen, 7 Motetten, 19 Chansons, ein Kanon hatte 36 Stimmen ! Andere Musiker dieser Epoche: Jaques Barbireau (1408-1491, Antwerpen) Antoine Busnois (+1492 in Brügge), Joh. Tinctoris 1435-1511. Dieser nennt die neue Musik ausdrücklich "Ars nova\" und bemerkte, erst seit 1437 gebe es Musik zum Hören ("auditu dignum\" = anhörenswürdig).

III (1460 - 1520): Obrecht stammte aus den Niederlanden, war mit Ersamus v. Rotterdam (grösster Humanist seiner Zeit) befreundet, der in seiner Musik das Schlichte und Massvolle bewunderte. Er schrieb Tenormessen mit homophonen Einschüben, eine mehrst. Matthäuspassion im Motettenstil; Josquin Desprez war Nordfranzose, wichtigster Vertreter dieser Epoche. Er steigerte die Musik zu hoher, textinspirierter Ausdruckskunst, djedoch in durchsichtigem, klarem musikalischen Satz. Messen, Motetten, Chansons; , In dieser Zeit wird die Parodiemesse entwickelt: Es werden weltliche Themen, Melodien in die geistl. Kompositionen hineingenommen und mit andern Texten unterlegt. (nie umgekehrt: geistl.-weltlich). Obwohl das Konzil v. Trient diese Methode verbot, konnte sich das Verbot nicht durchsetzen. Ein Beispiel für dies Parodieverfahren bietet ein berühmter Choral: "O Haupt voll Blut und Wunden\" v. Paul Gerhardt . Seine Melodie geht auf ein weltliches Liebeslied v. 1601 zurück, dessen Anfnag lautete: "Mein Gmüth ist mir verwirret\" (vom blick des schönen Mägdeleins. . . .) Mouton

IV (1520 - 1560): Adrian Willaert (1480-1562) war ab 1527 Kapellmeister an der berühmten Kirche San Marco in Venedig. Er komponierte farbenfroh und ausdrucksstark , Gombert, Jacobus Clemens non papa (dieser nannte sich so zum Unterschied von einem Dichter gleichen Namens) , Jannequin usw.

V (1560-1600) :, Orlando di Lasso, heisst eigtl. Orlande de la sus (frz., v. dort oben, nämlich aus dem bergigen Mons im Hennegau. Er kam schon als Chorknabe mit dem spanischen Vizekönig von Sizilien nach Mantua, Mailand, Neapel und lernte dort die geistreiche Lebendigkeit der commedia dell'arte kennen, die ihn zeitlebens prägte. 1553 wird er Kapellmeister am lateran in Rom (Messenkomp.) 1556 wird er Tenorist der bayr. Hofkapelle Herzog Albrechts in München und ab1564 - 94 deren Kapellmeister. Lasso's Ruhm lockt viele Schüler nach München. Im Echolied z.B. klingt die Erinnerung an die raffinierten Klangeffekte die in Venedig mit Mehr-chorkompositionen erreicht wurden A. Gabrielli, de Monte.
Giovanni Pierluigi da Palestrina (ca. 1525 - 1594) aus Palestrina, 1544 Organist dort; dann: Kapellsänger in Rom, Kapellmeister am Lateran, Kapellmeister des Kardinals D'Este, schrieb über 90 Messen (viele Parodiemessen trotz Verbot) 500 Motetten, Lamentationen, Hymnen, Magnificats, über 100 Madrigale usw. Palestrinas Werk galt als Höhepunkt der Vokalpolyphonie. Sein Stil, der kontrapunktishce Kunst mit melodischer und harmonischer Rundung verbindet galt lange als Vorbild u. Ideal.

Er gehörte der römischen Schule an, die versuchte, die kirchenmusikalischen Forderungen des Trienter Konzils (1545-1563) zu verwirklichen. Das Konzil war einberufen worden, um auf die von Rom als ketzerische Abspaltung vom echten Glauben eingestufte Reformation (M. Luther usw) zu reagieren. Die Forderungen an die Musik waren: Textverständlichkeit : sie wurde erreicht durch homophon deklamierende Partien bei dichtem, wichtigem Text, während man den polyphonen Stil für weniger wichtige Texte beibehielt (Z.B. Sanctus oder Amen) Würde im Ausdruck dies forderung richtete sich gegen die affektgeladene madrigale Komponierweise. Und Verbot der Parodie und aus der weltlichen Musik enlehnter Melodien.

Eine letzte Gruppe leitet bereits den Barock ein: Giovanni Gabrieli, Jan Pieterson Sweelinck, Gastoldi, Monteverdi. usw.

Die Instrumentalmusik war in der Renaissance stark unterentwickelt. Die Instrumente dienten nur als Begleitung zu Tanz und Gesang. Sie wurde auch selten aufgeschrieben, sondern bis in den Barock hinein improvisiert. Eine eigenständige Instrumentalmusik entwickelte sich erst im 16. Jhdt durch Übertragung der Kompositionsweise der Vokalmusik auf die Instrumente. Die Noten wurden damals nicht wie heute aufgeschrieben sondern mit einem komplizierten Code in Tabulaturen zusammengefasst, in dem Noten, Buchstaben und Zahlen vorkamen. Diese Tabulaturen waren Vorläufer des bezifferten Basses im Barock. Die Laute war damals wichtigstes Saitenzupfinstrument. Auch für sie bestand eine Grifftabulatur. Das Virginal (engl. Für Spinett- ein Vorläufer des Cembalos und Klaviers) spielte in England eine grosse Rolle. Bei den Streichern war die Viola da braccio wichtig. Sie wurde im Arm gehalten, die Viola da gamba zwischen den Knien (ohne den Stützdorn, wie ihn heute die Cellis haben) Dann gab es noch besondere Blasinsttrumente: Naturtrompeten und -posaunen, die keine Ventile hatten und denen nur ausgewählte Töne entlockt werden konnten. Ihr Schalltrichter war kleiner und der Klang heller, so dass sie nicht so laut klangen. Doppelrohrblasinstrumente. SCHALMEI, POMMER, KRUMMHORN, RAUSCHPFEIF, DULZIAN, KORNAMUSE, usw.: die Hirteninstrumente jener Zeit, die einen grellen, quäkenden, nasalen Klang hatten. Weil sie einen sehr begrenzten Tonumfang (Ambitus) hatten, haben sie nicht überlebt.Ihre Nachfahren wurden Oboe, Klarinette und die Saxophonfamilie. Heute baut man sie nach Vorbildern aus Museen wieder nach. Der Zink war eine Kreuzung zwischen Trompete und Blockflöte: von der Trompete das Kesselmundstück, von der Blockflöte der Körper mit Grifflöchern. Da ein tiefer klingendes Instrument eine längeren Körper haben musste und die Rohrschlingen (wie heute bei Trompete, Horn und Flügelhorn) noch nicht erfunden waren, die Arme des Menschen aber kurz blieben, gestaltete man das Rohr eines tiefen Zinkes wie eine sich windende Schlange, deren Körper wie Flussmäandern aussieht. Und das Resultat hiess dann auch SERPENT. Der Zink klingt wie eine zart und leise geblasene Trompete. Das Psalterium war ein trapezförmiges Saiteninstrument das gezupft wurde (psallo: griech. = ich zupfe) Daraus entwickelte sich das Hackbrett, und dies wiederum war der Vorläufer des Cembalos und des Klaviers.

Die Musik wurde besd. an Schulzentren gepflegt. Solche Zentren waren:

Cambrai (Dufay), Paris ( (Ockeghem, Mouton), Venedig (Willaert, A. u. G. Gabrieli, Monteverdi), München (Orl. di Lasso), u. Rom (Palestrina) Geistliche Musikgattungen waren:

- Messordinarium in Motettenart komponiert


- Messproprium auch in Motettenart,

- Offiziumskompositionen: viele Magnificats, Hymnen (Lobgesänge) und Antiphonen (Wechselgesänge)

- Motetten mit Texten meist aus der Bibel


Weltliche Musikgattungen waren:

frz. Chanson, der ital. Madrigal, das dt. Tenorlied.. volsktümliche Formen waren: Frottola, Balleto Villanella, usw

 
 

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