Mit dem Begriff Wiener Klassik verbinden sich in der Musik die Namen dreier Komponisten, von denen zwar keiner in Wien geboren ist, die sich aber erst dort künstlerisch entfalteten:
Joseph Haydn (1732-1809), Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) und Ludwig van Beethoven (1770-1827). Neben diesen drei Personen verblassen alle anderen zeitgenössischen Komponisten zu fast vergessenen Randerscheinungen.
Es gelang den drei Wiener Klassikern in der Oper, alle Stilelemente des Barock vom Singspiel über die italienische Opera seria, die französische Tragedie lyrique, die Opera buffa bis hin zur Opera comique dem Zeitgeschehen anzupassen und einen Übergang zur farbigsten Epoche der per, der Romantik, herzustellen.
Bisher waren Musikproduktion und Ausübung an zum größten Teil an höfische Kreise, an geistlichen und weltlichen Adel gebunden. Durch den Niedergang der absolutistischen Systeme gelangte nun das Bürgertum zu wirtschaftlichem und auch gesellschaftlichem Ansehen. Das Kulturbedürfnis wurde größer und die Blütezeit der Hausmusik, öffentlicher Konzerte, des Musikverlagwesens, des modernen Instrumentenbaus und des regelmäßigen Musikunterrichts begann.
Haydn, Mozart und Beethoven begannen ihre Laufbahn in höfischer Sphäre, von der sie sich nur zögernd emanzipierten.
Haydn schrieb seine erste Oper 1751- "Der krumme Teufel" dem eine Zweitfassung "Der neue krumme Teufel" folgte. Seine erste bedeutende Oper war "Lo speziale" (Der Apotheker; 1768).
Mozarts erster Opernversuch war im Jahre 1768- "Bastien und Bastienne". Annähernd gleichzeitig entstand "La finta semplice" (Die verstellte Einfalt), deren Aufführung durch Hofintrigen verhindert wurde. Weitere bekannte Opernwerke von Mozart sind: "Le nozze de Figaro" (Die Hochzeit des Figaro), "Idomeneo", "Don Giovanni", "Cosi fan tutte" (So tun es alle), "Die Zauberflöte"
Mozart führte die herkömmlichen Formen, Opera seria und Opera buffa sowie das Singspiel zur Vollendung.
Beethoven schrieb nur eine einzige Oper,- "Fidelio". Beethoven war kein "typischer" Opernkomponist: Der Orchestersatz ist sinfonisch angelegt, die Singstimmen sind instrumental geführt, daher von größter Schwierigkeit. Es entfaltet sich eine Dramatik, die bei Haydn und Mozart noch undenkbar gewesen wäre.
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