Romantische Oper in drei Aufzügen von Carl Maria von Weber, Libretto von Friedrich Kind.
Keine Hochzeit und keine Erbförsterei ohne erfolgreichen Probeschuss, so verlangt es ein Gesetz aus alten Tagen. Nun wollen der Jägerbursche Max und Agathe, die Tochter des Erbförsters, heiraten. Doch je näher der Tag der Prüfung rückt, um so mehr macht sich Angst breit: Max trifft bei keinem Schuss mehr, während Agathe schreckliche Ahnungen quälen. So ist es ein leichtes für Max\' älteren Jägerkollegen Kaspar, den Verzweifelten zu überzeugen, dass nur noch dunkle Mächte und schwarze Magie ihn retten können. Mitternächtens steigt Max mit Kaspar in die verrufene Wolfsschlucht hinab, um treffsichere Freikugeln zu giessen...
Im «Freischütz» (1821), der als die erste romantische Oper überhaupt gilt, führt uns Weber in die Abgründe der menschlichen Seele und demonstriert, wie brüchig die vermeintlich «heile Welt» von früher ist - «Die Geschichte spielt kurz nach dem Dreissigjährigen Krieg», gibt der Text vor. Dabei trifft Weber den wunden Nerv seiner (und unserer) Zeit: die Lust am Grauen, die von den alltäglichen Schrecken ablenkt und doch genau den Kern der Angst in verunsicherten Verhältnissen berührt.
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